Die Dokumentation „Leaving Neverland“ über Michael Jackson sorgt weltweit für Aufsehen. Foto: POOL GETTY

ProSieben strahlt die umstrittene Dokumentation „Leaving Neverland“ über Michael Jackson Anfang April aus. In dieser werfen zwei Männer dem verstorbenen Popstar vor, sie als Kinder sexuell missbraucht zu haben.

München - ProSieben zeigt die Dokumentation „Leaving Neverland“ über Popstar Michael Jackson am 6. April. In der Doku erzählen die beiden Männer James Safechuck (40) und Wade Robson (36), wie der 2009 gestorbene Sänger sie als Kinder missbraucht habe. „Er war einer der gütigsten, sanftesten, liebevollsten Menschen, die ich kannte“, sagt Wade Robson in der Dokumentation. „Und er hat mich über sieben Jahre sexuell missbraucht.“

Die Dokumentation und die Reaktionen darauf zeigten, wie breit das öffentliche Interesse an Michael Jackson und den Anklagen gegen ihn sei, erklärte ProSieben-Chefredakteur Stefan Vaupel am Mittwoch. „Kindesmissbrauch ist eins der größten gesellschaftlichen Tabu-Themen unserer Zeit. Kirche, Künstler und andere haben sich in den vergangenen Jahren immer wieder das Schweigen ihrer Opfer erkauft. Deshalb zeigen wir „Leaving Neverland“ auf ProSieben. Vorgesehen sei die Ausstrahlung in der Primetime um 20.15 Uhr.

„Leaving Neverland“ hatte in den USA geteilte Reaktionen zur Folge. Nach der Ausstrahlung des ersten Teils beim Bezahlsender HBO am Sonntag verteidigten einige Zuschauer Jackson, andere kündigten an, seine Musik nicht mehr hören zu wollen. TV-Produzent Elgin Charles schrieb auf Twitter, das FBI habe Jackson mehr als ein Jahrzehnt lang überwacht und nichts gefunden, was den Vorwurf von Kindesmissbrauch belege. Drehbuchautor und Filmemacher Gabriel Torrelles kritisierte, mit Blick auf die Erzählmethode sei „Leaving Neverland“ eine sehr schlechte Dokumentation.