Eine Uraufführung, die Kritikern auffiel: Roman Novitzkys „Everybody needs some/body“ hatte im Juli beim Stuttgarter Ballett Premiere. Foto: Stuttgarter Ballett/SB

Damit kann sich das Stuttgarter Ballett über den zweiten Lockdown hinwegtrösten: Die Kompanie erhielt zahlreiche Nennungen in den diesjährigen internationalen Kritikerumfragen.

Stuttgart - Die zurückliegende Saison war auch für das Stuttgarter Ballett eine große Herausforderung. Von März an dominierten die Sorgen um Corona-Infektionen sowie der Lockdown mit abgesagten Vorstellungen und Gastspielen den Alltag der Kompanie. Wie sich Tänzer, Choreografen und ihr Direktor gegen die Coronakrise stemmten und trotzdem acht Uraufführungen planten, hat in der internationalen Tanzszene Eindruck hinterlassen. Und so darf sich das Stuttgarter Ballett mit einer schönen Bilanz aus den zurückliegenden Umfragen der Tanzmagazine unter ihren Kritikern über den zweiten Lockdown hinwegtrösten.

Lob für Tamas Detrich

Nennungen als Kompanie und Direktor des Jahres finden sich zum Beispiel in der in London erscheinenden Fachzeitschrift „Dance Europe“, dessen Kritikerin Alison Kent den Stuttgarter Intendanten Tamas Detrich ausdrücklich für die Art lobt, „wie er seine Kompanie durch den Lockdown steuerte“. Auch die Solisten Friedemann Vogel und Elisa Badenes dürfen sich beide für „exzellente“ Leistungen in „Dornröschen“ über eine Nennung freuen sowie Roman Novitzky für seine Uraufführung „Everybody needs some/body“. Matteo Miccini wird als hoffnungsvoller Nachwuchstänzer genannt; er fiel mit seiner Rolle in Hans van Manens „Solo“ auf.

Die Produktion des Jahres kommt von Christian Spuck

Bereits im Sommer hatte das deutsche Magazin „Tanz“ Kritiker befragt, auch hier gab es mehrere Nennungen für das Stuttgarter Ballett. Es fielen die Namen von Diana Ionescus und Ami Moritas in der Kategorie „Tänzerin des Jahres“, unter den „Tänzern des Jahres“ stachen Friedemann Vogel und Shaked Heller hervor. Zum „Choreografen des Jahres“ kürten die Kritiker Akram Khan, der mit dem Stuttgarter Ballett am Ende der Saison davor sein Stück „Kaash“ einstudiert hatte. Auch über die Auszeichnung von Christian Spucks Inszenierung „Das Mädchen mit den Schwefelhölzern“ zur Produktion des Jahres freut man sich in Stuttgart.