Die Skepsis gegen eine Grippeschutzimpfung ist augenscheinlich groß unter den Risikopatienten. (Symbolbild) Foto: dpa/Sebastian Gollnow

Die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) hat Risikopatienten befragen lassen. Das Ergebnis: 45 Prozent der Befragten plant nicht, sich gegen die Grippe impfen zu lassen.

Stuttgart - Fast jeder zweite Risikopatient will sich nicht gegen Grippe impfen lassen. In einer am Donnerstag veröffentlichten Umfrage im Auftrag der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) sagten 45 Prozent der Befragen aus Risikogruppen, sie planten keine Grippeschutzimpfung. Der Verbandsvorsitzende Fritz Becker nannte das Ergebnis „erschreckend“.

„Dabei ist die Impfung sicher und gut verträglich“, fügte er hinzu. Wer geimpft sei, schütze nicht nur sich, sondern auch andere Menschen vor Ansteckung. Um eine sogenannte Herdenimmunität zu erreichen, müssen etwa 75 Prozent der Gesamtbevölkerung geimpft sein. Der Umfrage zufolge planen aber nur 38 Prozent der erwachsenen Bundesbürger eine Grippeschutzimpfung, obwohl 54 Prozent laut Selbstauskunft zu einer Risikogruppe gehören.

Plan: 26 Millionen Impfdosen gegen Grippe

Die Grippeschutzimpfung wird vor allem Menschen über 60 Jahre, chronisch Kranken, medizinischem Personal und Pflegekräften sowie Schwangeren empfohlen. Für die beginnende Grippesaison stehen mehr Impfdosen bereit als in den Vorjahren. Laut Bundesgesundheitsministerium soll es wegen der Corona-Pandemie rund 26 Millionen Impfdosen gegen Grippe geben.

Experten vermuten, dass eine Doppelinfektion durch Influenza und das Coronavirus besonders bei Risikogruppen schwerer verlaufen könnte. Zudem könnte das Gesundheitssystem angesichts steigender Corona- und Grippezahlen im Winter an seine Grenzen kommen. Für die ABDA-Erhebung befragte Forsa im August 1002 Erwachsene.