Das Land hat die Zufahrt zum Ehrenhof des Neuen Schlosses bereits vor einigen Wochen mit neuen Pollern versehen. Die Stadt Stuttgart baut jetzt auch andere Stellen um – zum Schutz vor Terror. Foto: Andreas Rosar / Fotoagentur Stuttgart

Seit gut zwei Jahren sollen provisorische Betonelemente Terroranschläge per Lkw in der Stuttgarter Innenstadt verhindern. Jetzt beginnt der Einbau versenkbarer Poller. Er kostet 1,5 Millionen Euro – doch das Geld reicht nicht für eine weitere Gefahrenzone.

Stuttgart - Gut zwei Jahre nach dem Aufstellen von Betonbarrieren in der Stuttgarter Innenstadt gestaltet die Stadt den Terrorschutz jetzt neu. Nach diversen Vorarbeiten beginnt das Tiefbauamt am Schlossplatz am 8. Mai mit dem Einbau des ersten versenkbaren Pollers. Er wird an der Zufahrt von der Bolzstraße her stehen. Danach folgen die Verlängerung der Stauffenbergstraße und die Planie.

Die Stadt setzt dabei auf eine Mischung mehrerer Elemente. Neben versenkbaren wird es auch feste Poller sowie Gehwegnasen als Schikanen geben – nämlich dort, wo es mögliche Anfahrtswege für Lkw gibt. Die Maßnahmen sollen verhindern, dass es in Stuttgart zu ähnlichen Anschlägen kommt wie in Berlin oder Nizza, wo Terroristen mit Lastwagen in Menschenmengen gefahren waren. Die versenkbaren Sperren sollen im Normalfall im Boden bleiben, bei Festen aber ausgefahren werden. „Sie halten den Aufprall eines Lkw aus“, sagt Jürgen Mutz, Leiter der zuständigen Bauabteilung.

Für den Wasen reicht das Geld nicht

Die Arbeiten am Schlossplatz sollen bis Sommer dauern, danach folgen einige weitere Stellen in der Innenstadt. Am Cannstatter Wasen dagegen bleibt es vorerst bei Provisorien. „Die 1,5 Millionen Euro, die wir zur Verfügung haben, reichen nicht aus, um den Neckarpark auch noch umzubauen“, weiß Mutz. Dort sei wegen breiterer Straßen noch einmal mit der doppelten Summe zu rechnen. Die Mittel sind beantragt, das Tiefbauamt hofft, das Geld im nächsten Doppelhaushalt zur Verfügung gestellt zu bekommen.

Insofern sind die Maßnahmen am Schlossplatz nur ein erster Schritt. Der neue Citymanager Sven Hahn begrüßt die Umbaumaßnahmen. Er sei von Händlern angesprochen worden, dass die provisorischen Betonelemente nicht gerade schön aussähen. „Insofern freuen wir uns, dass man mit den versenkbaren Pollern zu normalen Zeiten eine bessere Optik und zu Veranstaltungszeiten die nötige Sicherheit bekommt“, sagt er. Das sei dem Schlossplatz auch angemessen.