PSG-Superstar Neymar wurde beim Spiel gegen Olympique Marseille vom Platz gestellt. Foto: AFP

PSG-Superstar Neymar flog beim emotionsgeladenen 2:2 beim Erzrivalen Olympique Marseille vom Platz. Zu Unrecht, wie der Brasilianer findet.

Marseille - Neymar grinste nur und applaudierte hämisch dem Schiedsrichter. „Es war übertrieben und unfair“, sagte der Superstar des französischen Giganten Paris St. Germain nach seinem Platzverweis im emotionsgeladenen Topspiel bei Olympique Marseille.

Der teuerste Fußballer der Welt war vom Helden zum Verlierer geworden, wofür er gleich die Erklärung lieferte. „Ich wurde das ganze Spiel über angegangen, ich habe überall Blessuren am Körper“, sagte der 25-Jährige nach dem 2:2 beim Erzrivalen. Neymar ließ sich irgendwann auf die Provokationen ein und ist mit Gelb-Rot für das nächste Spiel gegen OGC Nizza gesperrt.

Trotz des Unentschiedens bleibt Paris jedoch Spitzenreiter (26 Punkte), gefolgt vom Titelverteidiger AS Monaco, der noch vier Zähler Rückstand hat. Bereits vor dem Spitzenspiel der französischen Ligue 1 war es in Marseille hitzig zugegangen. Zwischen Fans und Polizei kam es zu Ausschreitungen, bei denen die Beamten Wasserwerfer und Tränengas einsetzten.

Neymar zeigte wenig Einsicht

Auch im Hexenkessel Stade Velodrome kochte die Stimmung, Neymars Nerven wurden dünner und dünner. Es gab ein dauerhaftes Pfeifkonzert der 60.000 Zuschauer, Feuerzeuge und Becher flogen auf den Brasilianer, als dieser einen Eckstoß ausführen wollte. Erst als Sicherheitskräfte Neymar mit Schilden vor den Wurfgeschossen schützten, konnte er ausführen. Zunächst ließ sich der Weltstar allerdings nicht beirren - er antwortete mit dem Ausgleich zum 1:1 (33.).

Später begann er jedoch zu meckern und sah dafür Gelb (85.) von Schiedsrichter Ruddy Buquet, nur zwei Minuten später platzte ihm nach einem Foul von Lucas Ocampos dann endgültig der Kragen. „Ich habe versucht, zurück ins Spiel zu kommen, aber ich bin von hinten gefoult worden, und das hat mich aufgeregt“, sagte er. Neymar rempelte den Argentinier an, der theatralisch zu Boden ging. Beide Spieler sahen die Gelbe Karte - doch nur für Neymar war es die zweite.

Der brasilianische Nationalheld zeigte wenig Einsicht. Stattdessen fühlte er sich betrogen und schob dem Schiedsrichter den Schwarzen Peter zu. Ocampos habe überreagiert, und er selbst habe Buquet genau das gegeben, was der Referee wollte: „Einen Grund, mich runter zu stellen. Sodass er im Mittelpunkt stehen konnte und nicht die Spieler.“

Edinson Cavani erzielte per Freistoß noch den erneuten Ausgleich in der Nachspielzeit (93.) und bewahrte PSG vor der ersten Saisonniederlage. Zuletzt hatte es zwischen Neymar und dem Uruguayer einen Konflikt um das Vorrecht bei Elfmetern gegeben.