Zum vierten Mal gingen die Gegner des Diesel-Fahrverbots in Stuttgart auf die Straße. Foto: Andreas Rosar Fotoagentur-Stuttg

Zum vierten Mal haben sich am Samstag Gegner der Diesel-Fahrverbote zu einer Kundgebung getroffen. Fahnen gab es kaum – so wie es sich die Veranstalter gewünscht hatten. Politische Äußerungen wurden trotzdem verkündet.

Stuttgart - Die Fahrverbots-Gegner gehen weiter auf die Straße: Zur vierten überparteilichen Demonstration in Stuttgart gegen die seit dem 1. Januar geltenden Fahrverbote für Dieselfahrzeuge bis einschließlich Euronorm 4 kamen laut Polizei dieses Mal rund 800 Menschen an die Heilmannstraße unweit des Neckartors. In der Vorwoche hatten sich 1200 Demonstranten versammelt.

Demonstranten rufen „Grüne weg“

Bis auf einige wenige Ausnahmen hielten sich die meisten Demonstranten daran, keine Fahnen und Transparente politischer Parteien mitzubringen. Das hatten die Organisatoren um den Stuttgarter Porschemitarbeiter Ioannis Sakkaros im Vorhinein gefordert, da bei der Veranstaltung vor zwei Wochen mehrere Transparente der AfD aufgetaucht waren.

Mit politischen Äußerungen hielten sich die Redner und Demonstranten dennoch nicht zurück: Immer wieder schallte es am Samstag „Grüne weg!“ oder „Hermann weg!“ durch die Reihen.

„Wir demonstrieren bis zum Sankt-Nimmerleins-Tag“

Sechs Redner sprachen zu dem Publikum an der Heilmannstraße – darunter Reinhard Prölß, Besitzer zweier Dieselfahrzeuge und Eigentümer einer Wohnung am Neckartor: „Wenn ich höre, dass ein fast nagelneuer Audi verschrottet werden soll, dann werde ich richtig wütend“, rief er. Außerdem riet er den Demonstranten, auch weiterhin mit ihrem Diesel in Stuttgart zu fahren und Ausnahmegenehmigungen zu beantragen, denn: „Es muss etwas passieren.“ Die Welt lache sich über Deutschland kaputt, meinte er.

Ein anderer Redner, der sich weigerte, unserer Zeitung seinen vollständigen Namen zu nennen, forderte lautstark die sofortige Aussetzung der Fahrverbote, bis eine „unabhängige Expertengruppe einen neuen Grenzwert festlegt“. Diese dürften allerdings nicht von der Regierung bezahlt sein. „Ansonsten werden wir bis zum Sankt-Nimmerleins-Tag demonstrieren. So lange, bis die Vernunft siegt.“