Lange Gesichter bei den TVB-Spielern Weiß, Schmidt und Baumgarten Foto: Baumann

So hatte sich der TVB Stuttgart den Saisonstart nicht vorgestellt: Der Handball-Bundesligist flog gleich in der ersten Pokal-Runde raus – gegen einen Zweitligisten. Es gibt noch viel zu tun.

Horkheim - Jeder blamiert sich so gut er kann: der Handball-Bundesligist TVB Stuttgart hat das zum offiziellen Einstand in die Saison mit dem Pokal-Aus in der ersten Runde getan. Am Samstag verlor der Favorit im Vorrundenturnier in Horkheim nicht einmal unverdient gegen den Zweitligisten DJK Wölfe Rimpar mit 26:29 (11:15) – erstes Pflichtspiel, erster Rückschlag, so sollte es eher nicht weitergehen.

„Heute ist so ziemlich alles schiefgelaufen, was schieflaufen konnte“, sagte ein frustrierter Trainer Jürgen Schweikardt. Nach 22 Minuten schon lag seine Mannschaft mit 6:12 in Rückstand, „da war die Partie für uns – zumindest mental – eigentlich gelaufen.“ Dennoch kämpfte sich das Team nach der Paus mit ein, zwei Umstellungen heran und ging sogar in Führung (19:18, 42.), doch danach fiel der TVB in den alten Trott zurück: Zu wenig Aggressivität in der Abwehr und im Angriff wurden beste Chancen vergeben. „So darf man sich nicht präsentieren“, sagte Kreisläufer Manuel Späth.

Spielt Kraus schon in Leipzig?

Nach der durchwachsenen Vorbereitung präsentierte sich die Mannschaft jedenfalls noch nicht in Erstligaform, vor allem Neuzugang Lukas von Deschwanden fehlt ganz offensichtlich noch die Bindung zum Team. Dafür zeigte der zweite Neue, David Schmidt (Eulen Ludwigshafen), nach der Pause in der offensiveren Rolle mit seinen fünf Toren, dass er eine Verstärkung sein kann. Und auch Torhüter Johannes Bitter (15 Paraden) ist schon fast wieder der Alte – das war es aber auch schon mit den Lichtblicken. „Das Selbstvertrauen wird durch so ein Spiel natürlich angeknackst“, sagt Schweikardt im Hinblick auf den Ligastart am Donnerstag (19 Uhr) in Leipzig.

Dort will vielleicht sogar Michael Kraus nach seinem Außenbandanriss schon wieder dabei sein. „Ich bin guter Dinge“, sagte er – vor dem Spiel. Mit der guten Laune war es zwei Stunden später vorbei. Nachdem der TVB vergangene Saison noch an die Tür zum Final Four geklopft hatte, kann man sich jetzt auf die Liga konzentrieren. Schweikardts Parole: „Ruhe bewahren!“