Marian Orlowski erzielt sieben Tore für den TVB im Spiel gegen den THW Kiel Foto: Baumann

Der von Verletzungssorgen gebeutelte Handball-Bundesligist TVB Stuttgart verliert sein Heimspiel gegen den deutschen Rekordmeister THW Kiel mit 24:36. Das Team des Trainers Markus Baur war von Beginn an chancenlos.

Stuttgart - So richtig eingeheizt worden ist den 5521 Zuschauern in der nicht ganz ausverkauften Stuttgarter Porsche-Arena am Donnerstagabend schon vor dem Spiel in der Handball-Bundesliga – und zwar von der Lateinformation des 1. TC Ludwigsburg, die am Wochenende bei den deutschen Meisterschaften in Bremen tanzen wird. Der deutsche Rekordmeister im Handball aus Kiel tanzte nach diesem rasanten Vorprogramm dann dem Gastgeber TVB Stuttgart auf der Nase herum, gewann locker mit 36:24 (16:9) und baute seine Erfolgsserie nach einem schwachen Saisonstart auf nun 9:1 Punkte aus.

„Wir wussten, wenn Kiel ein gutes Spiel macht, haben wir keine Chance. Aber ich hätte mir ein bisschen mehr Gegenwehr gewünscht“, sagte der TVB-Trainer Markus Baur. „Wir müssen schauen, dass wir andere Spiele gewinnen.“

Orlowski als Hoffnungsschimmer

Vor allem in der ersten Hälfte habe der TVB „nicht das umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten“, sagte der Rechtshänder Marian Orlowski, der mit seinen sieben Toren nach Verletzungspause so etwas wie der Hoffnungsschimmer im Team des TVB war. Ansonsten präsentierte sich Stuttgart vor allem vor der Pause im Angriff viel zu harmlos. Geschäftsführer Jürgen Schweikardt gab denn auch zu: „Im Grunde waren wir von Beginn an chancenlos.“ Zumal neben den Langzeitausfällen M’Bengue und Lobedank sowie den Verletzten Michael Kraus, Tobias Schimmelbauer und Simon Baumgarten zwischenzeitlich auch der Linkshänder Stefan Salger pausieren musste, weil er sich in einem Luftkampf verletzte, am Ende dann aber immerhin auch noch auf fünf Tore kam.

Die Entscheidung fällt früh

Nach der klaren 22:13-Führung der Gäste in der 40. Minute nutzten die beiden Trainer die verbleibende Spielzeit, um auch ihre zweite Garde zum Zuge kommen zu lassen – zu der bei Kiel aber eben solche Kaliber wie der Nationaltorwart Andreas Wolff zählen, während Stuttgart – das nun konsequent mit dem siebten Feldspieler agierte – Talente wie den Rechtsaußen Sascha Pfattheicher (Zweitspielrecht mit Leutershausen) oder Florian Burmeister ins kalte Wasser warf, dem in der fairen Partie mit nur vier Strafminuten zumindest noch ein Treffer gelang.

Und im Tor löste Jonas Maier dazu Jogi Bitter ab, der immer wieder einmal mit dem THW in Verbindung gebracht wird. Doch dazu wollte sich der Trainer Alfred Gislason rund um die Partie nicht äußern. „Andreas Wolff hat einen Vertrag bei uns bis 2019“, sagte der Isländer zuletzt, „und ich gehe davon aus, dass er bis dahin bleibt.“ Zunächst einmal freute sich der Trainer, „dass wir unseren Lauf in der Liga fortgesetzt haben“.

Deshalb meinte der Kollege Baur zum Abschluss: „Vielleicht haben wir Kiel auch zu einem schlechten Zeitpunkt bekommen.“ Man kann es sich in der Handball-Bundesliga eben nicht aussuchen – und deshalb geht es nächsten Donnerstag für den TVB nach Hannover.