David Schmidt (li.): Der Neuzugang ist mit vier Treffern bester TVB-Werfer. Foto: Baumann

Der TVB Stuttgart verliert sein erstes Bundesliga-Heimspiel der neuen Handball-Saison gegen die Rhein-Neckar Löwen mit 20:26 – und Trainer Jürgen Schweikardt ist von der Leistung enttäuscht. Etwas anderes hat ihn aber erfreut.

Stuttgart - Der TVB Stuttgart hatte es nicht in der eigenen Hand, sagte Jürgen Schweikardt vor dem Spiel der Handball-Bundesliga gegen den frisch gekürten Supercup-Sieger Rhein-Neckar Löwen. Wie der Trainer das meinte: „Nur wenn die Löwen keinen guten Tag erwischen und wir an unser Leistungsvermögen kommen, haben wir eine kleine Chance“, hatte er im Vorfeld des ersten Heimspiels der Saison erklärt. Am Donnerstagabend nun hatte der Gast sicher keinen Sahnetag, aber der TVB auch noch genügend Luft nach oben, so dass unterm Strich eine 20:26-(9:14)-Niederlage stand.

Schweikardt ist enttäuscht

Standesgemäß zwar, doch Schweikardt war trotzdem „enttäuscht. Ich hatte mir ein besseres Ergebnis erhofft.“ Doch dafür fand seine Mannschaft von Beginn an zu schwer ins Spiel und leistete sich zu viele technische Fehler und Ballverluste, so dass die Löwen früh die Weichen auf Sieg stellen konnten. 10:5 stand es nach zehn Minuten, 24:15 zehn Minuten vor Schluss, da konnte der Titelanwärter sogar noch etwas durchwechselte. „Das einzige Minus war, dass wir zu wenig Tore gemacht haben“, sagte der Trainer Nikolaj Jacobsen.

Abwehr macht Mut

Was sollte da erst sein Kollege sagen? „Wir haben viel zu viele freie Bälle verworfen“, meinte Schweikardt angesichts von nur 20 Toren, was auch gegen ein Spitzenteam ausbaufähig ist. Bester Werfer war somit David Schmidt (vier Tore), der erneut mutig agierte, auch wenn ihm nicht alles gelang. Doch da war er in guter Gesellschaft. Michael Kraus wurde zwar noch geschont, traf aber dennoch zweimal – per Siebenmeter. Was macht sonst noch Mut? „Die Verteidigung“, sagte der Neuzugang Lukas von Deschwanden (2), denn 26 Tore gegen die aktuell beste Mannschaft in der Liga können sich durchaus sehen lassen.

5849 Zuschauer können sich sehen lassen

Genau so wie die Zuschauerzahl. Letztendlich kämpften der TVB ja nicht nur gegen einen übermächtigen Gegner, sondern auch gegen die Ferienzeit, wobei am Ende doch 5849 Zuschauer in die Porsche-Arena kamen. „Das ist eine mehr als beachtliche Zahl“, sagte Schweikardt. Im Gegensatz zu den erzielten Toren.