Auf Torwart Jogi Bitter ist Verlass. Foto: Baumann

Auftakt nach Maß für den TVB Stuttgart: Der Handball-Bundesligist gewann im Abstiegskampf bei Schlusslicht Bergischer HC 35:26. Nicht zuletzt dank 19 Paraden von Torwart Jogi Bitter.

Solingen - Noch ist die Vertragsverlängerung von Johannes Bitter nicht ganz in trockenen Tüchern, ein paar Tropfen Schweiß müssen bis dahin noch vergossen werden. Wie am Samstag, als der Torwart des TVB Stuttgart maßgeblichen Anteil daran hatte, dass zumindest die Voraussetzung Handball-Bundesliga neue Nahrung erhielt. Beim souveränen 35:26 (15:10) bei Schlusslicht und Mitkonkurrent Bergischer HC war der Weltmeister von 2007 mit 19 Paraden (darunter zwei Siebenmeter) ein Vater des Erfolgs.

„Ein sehr, sehr wichtiger Sieg – aber nicht mehr“, dämpfte der Geschäftsführer Jürgen Schweikardt jede aufkeimende Euphorie, wohlwissend, dass die Punkte nach der langen WM-Pause goldwert waren. Zumal der TVB zwar wieder auf Bitter und auch Abwehrspezialist Tobias Schimmelbauer (sechs Tore!) zurückgreifen konnte, aber eben noch ohne den erkrankten Djibril M’Bengue und Can Celebi im rechten Rückraum, wo Felix Lobedank mit vier Toren ohne Fehlversuch überzeugte.

Ein Erfolg der Abwehr

Trotz der 35 Tore war es ein Erfolg der Abwehrarbeit. „Da hatten wir am Anfang und am Ende einen guten Zugriff“, sagte der Trainer Markus Baur, wobei ihm auch der (ersatzgeschwächte) Gegner in die Karten spielte. „Das war wohl unsere schlechteste erste Viertelstunde in der ganzen Saison“, sagte der Kollege Sebastian Hinze. Und als dessen Team nach der Pause mehr Kampfgeist zeigte und auf 15:17 verkürzte, zog Baur seinen Joker. In taktischer Form. Er ließ fortan mit sieben gegen sechs spielen, was so gut wie selten in dieser Runde funktionierte und der Grundstein zum letztendlich ungefährdeten Sieg vor 2438 Zuschauern in Solingen war. „Am Ende sind wir wieder sehr stabil geworden und hatten das Spiel im Griff“, sagte Baur.

Letztendlich war es auch das Resultat einer intensiven Vorbereitung, wie Jürgen Schweikardt die ganze Woche gespürt hat. Nicht nur er. Auch der Mit-Matchwinner Bitter hatte gesagt: „Aus den Trainingseinheiten heraus, habe ich ein sehr gutes Gefühl für das Spiel.“ Darauf war Verlass. Auch am nächsten Sonntag? Da empfängt der TVB den starken Aufsteiger Erlangen – in der großen Porsche-Arena. Nach dieser Eigenwerbung sollten auch noch die letzten 800 Karten weggehen. Schweikardt verspricht keinen Sieg, aber: „Wenn wir den Fokus hoch halten, haben wir auch gegen Erlangen eine Chance zu gewinnen.“ Schließlich reicht der Sieg beim BHC noch lange nicht zum Klassenverbleib.