Die baden-württembergische Kultusministerin Marion Schick (CDU) Foto: dpa

Kultusministerin Marion Schick (CDU) will beim achtjährigen Gymnasium nachbessern.

Stuttgart - Kultusministerin Marion Schick (CDU) will beim achtjährigen Gymnasium nachbessern, eine Wiedereinführung von neunjährigen Zügen lehnt sie allerdings kategorisch ab. Damit würde das Problem, dass sich Schüler an einigen Schulen überlastet fühlten, nicht gelöst. Die Bildungspläne würden dann nicht wie vorgesehen reduziert, sondern die Schüler einfach in die neunjährigen Züge abgeschoben, sagte Schick am Montag bei einem Redaktionsbesuch gegenüber dieser Zeitung. Ziel müsse jedoch sein, "dass das Gymnasium lebbar, erlebbar und menschenwürdig ist".

Bei Bildung und Erziehung soll nicht gespart werden

Im kommenden Monat sollen die vier Regierungspräsidien mitteilen, an welchen Gymnasien es noch Schwierigkeiten gibt, Mitte September Verbesserungsvorschläge machen. Aus Sicht von Schick haben die meisten Gymnasien die 2004 eingeführte Umstellung vom neun- auf das achtjährige Gymnasium erfolgreich geschafft. Im vergangenen Jahr seien die Elternproteste "deutlich zurückgegangen". Es gebe auch Eltern, die fragten, warum das Thema überhaupt noch einmal behandelt werde. Dass das Gymnasium in Baden-Württemberg erfolgreich arbeite, zeige sich auch an den Abiturnoten. Trotz der hohen Anforderungen schnitten Abiturienten aus dem Südwesten bundesweit am zweitbesten ab.

Schick rechnet bei den Sparrunden der Landesregierung in den kommenden Monaten nicht mit Kürzungen im Bildungsbereich. Ministerpräsident Stefan Mappus (CDU) habe immer wieder öffentlich erklärt, dass bei Bildung und Erziehung nicht gestrichen werde, so Schick.

Bis zu den Landtagswahlen im März 2011 will die neue Kultusministerin auf Reformen verzichten. Zum einen sei die Zeit dafür zu kurz, zudem sollten zunächst die laufenden Projekte abgeschlossen werden. Dazu gehört unter anderem die Einführung der neuen Werkrealschule vom Herbst an.