Angetreten im Lager Kundus (hier im Jahr 2013): Demnächst sollen die deutschen Soldaten den nordafghanischen Standort endgültig verlassen. Foto: dpa/Michael Kappeler

Der Beschluss der Trump-Regierung, Afghanistan rasch den Rücken zu kehren, ist ein schwerer Fehler. Die Verbündeten müssen mit den Amerikanern gehen – mit gravierenden Folgen für das geschundene Land, meint Matthias Schiermeyer.

Stuttgart - Mindestens bis Mitte 2024, so hat sich die internationale Gemeinschaft vor neun Jahren auf dem Bonner Petersberg festgelegt, soll Afghanistan internationale Hilfe erhalten. Dazu sollte die Regierung in Kabul ein „Jahrzehnt der Transformation“ zu einem funktionsfähigen Staat einleiten, der weitgehend ohne fremde Hilfe zurechtkommt. Heute ist klar: Demokratische Reformen, Korruptionsbekämpfung und der Aufbau einer unabhängigen Justiz kommen kaum voran. Regierung und Taliban führen Friedensverhandlungen unter Bombenterror.