Eintracht Frankfurt wird am Donnerstag mit Zuschauern gegen den FC Basel auflaufen. Foto: dpa/Arne Dedert

Frankfurt verweigert sich dem bundesweiten Trend und gibt ausnahmsweise grünes Licht für ein Fußballspiel mit Zuschauern. Das freut die Eintracht, die den Heimvorteil im Europa-League-Achtelfinale gegen Basel nutzen will.

Frankfurt/Main - Mit Herz und Leidenschaft will Eintracht Frankfurt den eigenen Fans zum Abschied auf Zeit noch einmal ein Fußball-Spektakel bieten und die Weichen für den Einzug ins Viertelfinale der Europa League stellen. „Wir können davon ausgehen, dass morgen das vorerst letzte Spiel sein wird vor eigenen Zuschauern. Schön, dass wir das noch einmal genießen dürfen“, sagte Eintracht-Trainer Adi Hütter vor dem Achtelfinal-Hinspiel gegen den Schweizer Vizemeister FC Basel.

Europacup-Spiele sind in Frankfurt „immer etwas Besonderes“, betonte Hütter am Mittwoch. Das gilt für die Partie am Donnerstag (18.55 Uhr/DAZN) in besonderem Maße. Während in der Bundesliga am 26. Spieltag wegen der Ausbreitung des Coronavirus ausnahmslos Geisterspiele stattfinden, dürfen die Hessen mit Genehmigung des Frankfurter Gesundheitsamtes in der Europa League noch einmal vor stimmungsvoller Kulisse spielen.

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„Wir sind natürlich froh, dass die Partie durchgeführt wird“, sagte Eintracht-Vorstand Axel Hellmann. Nach Aussage des zuständigen Frankfurter Stadtrates Stefan Majer sei man bei der Entscheidung, die Partie weder abzusagen noch das Publikum auszuschließen, der fachlichen Empfehlung des Frankfurter Gesundheitsamtes gefolgt. „Panik ist ein schlechter Ratgeber. In der momentan zugespitzten Situation bedarf es einen kühlen Kopfes“, sagte Majer am Mittwoch und betonte zugleich: „Diese Entscheidung ist ein Grenzfall.“

47.000 Tickets verkauft

Der Leiter des Frankfurter Gesundheitsamtes, René Gottschalk, verwies darauf, dass die Fangruppen beider Teams nicht aus Risikogebieten kämen. „Wir haben eine andere Situation als in Italien oder Mönchengladbach. Die statistische Wahrscheinlichkeit, dass man sich infizieren kann, liegt bei Null“, sagte Gottschalk.

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Die Eintracht forderte alle erkälteten oder erkrankten Personen oder andere Risikopatienten dazu auf, dem Stadion fern zu bleiben. Zudem wird das medizinische Fachpersonal vor Ort verstärkt und muss das Stadiondach geöffnet bleiben. „Die körperliche Unversehrtheit steht ganz oben“, sagte Hellmann. Wer nicht in die Arena komme, erhalte das Eintrittsgeld zurück.

Für das Spiel wurden 47 000 Tickets verkauft – und die Frankfurter hoffen auf eine große Kulisse. „Alle sind bis in die Haarspitzen motiviert“, berichtete Mittelfeldspieler Djibril Sow. Mit Unterstützung seiner Fans will sich der Vorjahreshalbfinalist eine gute Ausgangsposition für das Rückspiel eine Woche später verschaffen.

Fokus liegt auf dem Hinspiel

Wo die Zweitauflage am 19. März stattfindet, war am Mittwochnachmittag weiter offen. Eine Austragung in Basel hatte die Kantonspolizei zu Wochenbeginn verboten. „Das ist ein kompliziertes Thema, weil sehr viele Parteien involviert sind. In erster Linie ist es die Angelegenheit von Basel, einen Rückspielort in Absprache mit der UEFA zu definieren“, sagte Hellmann dazu. Auch Frankfurt komme infrage.

Hütter legte den Fokus erst einmal auf das Hinspiel, in dem er personell aus dem Vollen schöpfen kann. „Bis auf die Langzeitverletzten sind alle Mann an Bord“, berichtete der Österreicher. Dass die Schweizer wegen der Unterbrechung der nationalen Liga seit gut zwei Wochen kein Pflichtspiel mehr bestritten haben, bezeichnete Sow als Vorteil. „Aber wir können uns nicht darauf verlassen“, mahnte der Schweizer.