Die Jugendräte Jana Zühlke, Paulina Thesen und Firat Yurdakul (von links) haben sich für das neue Gerät eingesetzt. Foto: Nina Ayerle

Der Jugendrat hat sich erfolgreich für die Verschönerung des Moltkeplatzes am Bürgerzentrum eingesetzt.

S-West - Eine erste Etappe haben die Jugendräte geschafft: Am Moltkeplatz gibt es nun ein öffentliches Sportgerät für den Trendsport Calisthenics. Die Stadt hat die Büsche zurückschneiden lassen und Bänke aufgestellt. „Das war immer eine dunkle Ecke“, sagt Firat Yurdakul, Sprecher des Jugendrats West. Und kostenlose Sportstätten würden im Stuttgarter Westen fehlen, die vorhandenen Sport- und Spielflächen seien in einem „katastrophalen Zustand“. „Deshalb ist das Calisthenics-Gerät für uns nun erst einmal das wichtigste.“ Paulina Thesen findet es gut, dass der Weg zwischen Moltkeplatz und Forststraße nun freundlicher und offener ist. „Ich bin abends immer außen herum gelaufen“, sagt die 16-Jährige.

Jugendräte fordern schon seit einigen Jahren eine Aufwertung des Platzes

Schon seit einigen Jahren setzen sich die Jugendräte im Westen für eine Verschönerung des Moltkeplatzes ein. „Die Idee ist schon so alt, dass ich mich gar nicht mehr erinnere, wie wir darauf gekommen sind“, sagt Jana Zühlke, die seit dieser Legislaturperiode Mitglied im Jugendrat ist. Das vorherige Gremium habe sich schon mit dem Platz beschäftigt. Im Frühjahr 2018 hätten sie den Antrag dem Bezirksbeirat West vorgestellt, ergänzt Firat Yurdakul. Im Herbst hat das Gremium zugesichert, den Jugendlichen die benötigte Summe in Höhe von knapp 20 000 Euro aus den Mitteln des Bezirksbudgets zur Verfügung zu stellen.

Der Moltkeplatz ist ein beliebter Treffpunkt bei Jugendlichen aus dem Stuttgarter Westen. Bisher seien die meisten immer vorne an den Treppen beim Bürgerzentrum gesessen. „Auch nicht cool“, sagt Yurdakul. Für Jugendliche gebe es im Westen wenig öffentliche Treffpunkte. „Deshalb brauchen wir solche Aufenthaltsflächen dringend.“

Im Stuttgarter Süden haben Jugendräte sich erfolgreich für eine Anlage eingesetzt

Anfangs habe man groß geträumt: Die Büsche sollten ganz wegkommen, es sollte noch viel mehr Sitzflächen und ein öffentliches WLAN geben. „Aber das war nur so eine Idee“, sagt der 19-Jährige und lacht. „Es war auf jeden Fall das Verdienst der Jugendräte, dass das Calisthenics-Gerät nun dort steht“, sagt Christa Nann, die Leiterin der Jugendbeteiligung Innere Stadtbezirke bei der Stadtverwaltung.

Calisthenics ist eine Trendsportart, bei der lediglich mit dem eigenen Körpergewicht trainiert wird. Zu den Übungen gehören Liegestütze sowie Bauch- und Armtraining – also im Prinzip Trainingseinheiten wie früher auf dem guten alten Trimm-Dich-Pfad. Diese Form des Fitnesstrainings erfährt schon seit Jahren ein Revival in Städten. Am Südheimer Platz hat die Stadt bereits 2016 eine ganze Anlage bauen lassen – auch auf Antrag der Jugendräte aus dem Bezirk.