Die weiße Fläche entspricht den Gebiet Gubser II. Foto: Malte Klein

Das Neubaugebiet Gubser II ist in Steinenbronn hochumstritten. Die Grünen wollen nun wissen, welche Flächen die Gemeinde dort besitzt, um die Diskussion zu versachlichen. Die Rathausspitze winkt ab.

Steinenbronn - Immer wieder bekommt Stefan Hauser in Steinenbronn Gerüchte zu hören, warum der Gemeinderat das Wohnbaugebiet Gubser II im Entwurf des Flächennutzungsplans verändert haben soll. Deshalb sieht der Fraktionsvorsitzende der Grünen im Gemeinderat Handlungsbedarf der Verwaltung. In der Ratssitzung am Dienstag sprach er das Thema an. „Wir sollten beim Flächennutzungsplanverfahren mehr Transparenz schaffen, damit die Bürger unsere Entscheidungen nachvollziehen können.“

Hauser schlug deshalb vor, für beide Entwürfe eine Liste von Grundstücken der Gemeinde zu veröffentlichen. „Wir nennen ja im Haushalt auch die Häuser, die der Gemeinde gehören. Dann könnten wir es auch mit den Grundstücken tun, die unser Eigentum sind.“ Hauser sagte, er hoffe, dass das die Diskussion im Ort versachlichen würde. Die Bürger könnten daraus dann ihre Schlüsse ziehen.

Für das Wohnbaugebeit gab es zwei Varianten

Zum Hintergrund: Steinenbronn und Waldenbuch stellen aktuell gemeinsam den Flächennutzungsplan (FNP) für das Jahr 2030 auf. Darin werden die Leitlinien der künftigen Entwicklung festgeschrieben. Zunächst hat die Gemeinde Steinenbronn im Vorentwurf des FNP vorgesehen, dass das Wohngebiet Gubser II in Nord-Süd-Ausdehnung vom Dornröschenweg bis zum Weiler Weg reicht.

Im März und Mai beschlossen die Kommunalpolitiker jedoch, dass das Wohngebiet im Entwurf nun in West-Ost-Richtung vom Weiler Weg bis zum Schneewittchenweg reichen soll und auf den nördlichen Teil verzichtet wird. Dass der Gebietstausch polarisiert, zeigte sich im Ort auch dadurch, dass Gegner und Befürworter Unterschriften sammelten.

Bis zur nächsten Sitzung soll die rechtliche Lage geprüft werden

Bürgermeister Johann Singer war von der Idee Hausers nicht gerade begeistert. „Das Gremium muss sich damit befassen. Da sollten wir keinen Schnellschuss machen“, gab Singer zu bedenken. Außerdem hätten die Bürger ja schließlich nach dem Beschluss der Gemeindeverbandsversammlung wieder Gelegenheit, ihre Meinung kundzutun. Singer hielt es für nicht wesentlich, die Liste aufzustellen und dass diese die Diskussion versachlichen würde.

Hauser blieb bei seiner Position. „Das macht es sachlicher, darum ist es nicht unerheblich“, sagte er. Singer versprach dann, zu prüfen, ob diese Information rechtlich möglich sei. Die Antwort wird er wohl in der Ratssitzung in vier Wochen geben.