Zweiter Abstieg in Folge: Erik Thommy im Trikot von Fortuna Düsseldorf Foto: imago/Jan Huebner

Beim VfB Stuttgart sind die ersten Personalentscheidungen gefallen. Andere sind noch in der Schwebe: Was wird aus Leihspieler Erik Thommy? Und wann entscheidet sich die Zukunft von Gregor Kobel und Orel Mangala?

Stuttgart - Immerhin eines ist Erik Thommy erspart geblieben: Die Relegation mit Fortuna Düsseldorf gegen den VfB Stuttgart. Sowohl Thommys Stammverein, der VfB, als auch sein Leihverein aus dem Rheinland sind bekanntlich knapp daran vorbeigeschrammt. Stattdessen kämpfen ab diesem Donnerstag (20.30 Uhr) der SV Werder Bremen und der 1. FC Heidenheim um den letzten verbliebenen Platz in der Bundesliga.

Angesichts des Abstiegs mit der Fortuna mag es wie ein schwacher Trost erscheinen, dass der 25-Jährige wenigstens von einem Duell verschont bleibt, welches das eigene Gewissen arg strapaziert hätte: Thommy wäre für die Mannschaft von Trainer Uwe Rösler aufgelaufen, obwohl feststand, dass sein Leihvertrag bei der Fortuna nach dieser Spielzeit endet. In Stuttgart besitzt er einen Kontrakt bis 2022.

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Nach dem zweiten Abstieg in Folge sitzt der gebürtige Ulmer zwischen den Stühlen – immer noch. Klar ist nur eines: Das Kapitel Düsseldorf ist für Thommy nach Informationen unserer Zeitung beendet. Zwar bekundete der schnelle Außenbahnspieler noch Ende Mai seine Vorliebe für die Fortuna („guter Trainer, super Truppe“), allerdings sind die finanziellen Möglichkeiten beim Absteiger limitiert, Düsseldorf wird sich Thommy nicht leisten können. Also der VfB?

Tendenz bei Mangala positiv

Das gilt aus einem anderen Grund als unwahrscheinlich. Sportdirektor Sven Mislintat vertraut auf sein eigenes Personal, Thommy stammt bekanntermaßen noch aus der Ära von Vorgänger Michael Reschke. Wie zu hören ist, wird Thommy in Stuttgart nicht gerade sehnlichst zurückerwartet. Er wird sich daher gedulden müssen – und schauen, welche Möglichkeiten sich ihm im langen Transfersommer bis 5. Oktober noch bieten.

Auch Orel Mangala, der VfB-Spieler mit dem höchsten Marktwert (elf Millionen Euro), hält seine Ohren in alle Richtungen offen. Der 22-jährige Belgier mit den vielversprechenden Anlagen und Vertrag bis 2023 sieht den VfB auf seinem Karriereweg als klassische Zwischenstation. Interesse von Spitzenclubs aus Frankreich und der Türkei ist verbrieft, wobei die Türkei für Mangala nicht in Frage kommt. Nach ersten Gesprächen mit dem Aufsteiger seien die Signale für einen Verbleib über die Saison hinaus grundsätzlich positiv, heißt es. Tendenziell werde es eher beim VfB weitergehen. Doch auch hier ist das letzte Wort noch nicht gesprochen.

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Langweilig wird es Mislintat in diesen Tagen also nicht. Auch wenn dem Transfermarkt wenig Bewegung vorausgesagt wird. Ein paar heiße Eisen werden immer geschmiedet. So wird auch eifrig die Zukunft von Torhüter Gregor Kobel diskutiert. Noch gilt es längst nicht als ausgemacht, dass die Stuttgarter den aus Hoffenheim ausgeliehenen Schweizer für 4,5 Millionen Euro auch tatsächlich verpflichten wollen. Dem 22-Jährigen liegen seinerseits Offerten aus der Bundesliga und dem Ausland vor. Bis kommender Woche soll eine Entscheidung fallen.

Zu einer längeren Hängepartie könnte sich die Personalie Waldemar Anton auswachsen. Klar ist, dass der VfB den Verteidiger von Hannover 96 gerne loseisen würde. Beim Zweitligisten gibt es aber zwei Lager. Trainer Kenan Kocak möchte den 23-Jährigen unter keinen Umständen abgeben. Die Clubführung denkt angesichts eines nur bis 2021 laufenden Vertrags hingegen wirtschaftlich. Die kolportierten fünf Millionen Euro an Ablöse erscheinen den Niedersachsen dabei als zu niedrig.

Hängepartie um Anton

Auf einer anderen Position hat der Bundesliga-Rückkehrer seit Mittwoch Sicherheit: Der vom SC Freiburg ausgeliehene Pascal Stenzel wurde fest verpflichtet. 1,3 Millionen Euro überweist der VfB nach Freiburg, wo der Defensivspezialist einst zum Bundesligaspieler ausgebildet wurde. Der 24-Jährige mit den meisten Einsatzzeiten in der abgelaufenen Saison unterschrieb einen Vertrag bis 2024 und sagte: „Die Entscheidung ist mir sehr leicht gefallen.“