Trainer Ralf Bader bekam die Trennung am Donnerstag mitgeteilt – erst am Sonntag ging die SG BBM an die Öffentlichkeit. Foto: Baumann

Der Trainerwechsel beim Handball-Bundesligisten SG BBM Bietigheim ist legitim, doch den Zeitpunkt der Trennung und die Kommunikation nach außen findet unser Redakteur Jürgen Frey unpassend.

Bietigheim-Bissingen - Durch einen Trainerwechsel noch einmal frische Impulse setzen, ein neues Feuer entfachen – das ist im Profisport legitim, zumal dann, wenn ein Verein auf einem Abstiegsplatz steht. Die SG BBM Bietigheim hat sich für dieses Mittel entschieden. Doch wie der Handball-Bundesligist bei der Trennung von Ralf Bader vorging, war unprofessionell.

Dass es zwischen Trainer und Mannschaft nicht passte zeichnete sich seit vielen Wochen ab. Deshalb ist es geradezu kurios, den Rauswurf eine Woche vor dem Bundesliga-Wiederbeginn zu vollziehen. Und das auch noch ohne den Nachfolger bekannt zu geben. Wäre der Schnitt Anfang Januar erfolgt, hätte ein neuer Coach genügend Zeit gehabt, die Mannschaft kennenzulernen, ein neues System, eine neue Philosophie einzuführen. Zumal es im Bietigheimer Team keine Spieler gibt, die bei der WM im Einsatz waren.

Auch bei der Kommunikation der Trennung stellte sich der Verein amateurhaft an. Schon am Donnerstag war die Entscheidung Trainer und Mannschaft mitgeteilt worden. Am Samstag war die SG beim Turnier um den Hohenlohe-Cup am Ball – bereits ohne Bader. Die Bietigheimer Spieler mussten bei Nachfragen nach ihrem Coach teilweise lügen. Die offizielle Pressemitteilung kam erst am Sonntag.