Der Felsbrocken wird nach dem tödlichen Unfall abtransportiert. Foto: dpa/Wilhelm Bartler

Felsstürze auf Autobahnen in Deutschland sind sehr selten. Wenn es passiert, können die Folgen wie am Samstag bei Villingen-Schwenningen tödlich sein.

Villingen-Schwenningen - Auch zwei Tage nach dem tödlichen Unfall auf der Autobahn 81 wegen eines Felssturzes ist die Identifizierung des getöteten Sportwagenfahrers noch nicht abgeschlossen. Die Ermittlungen liefen noch, sagte eine Sprecherin der Polizei am Montag. Der Fahrer war am Samstagabend in der Nähe von Villingen-Schwenningen gegen einen etwa 3,5 Tonnen schweren Gesteinsbrocken geprallt, der sich von einem Hang gelöst hatte und auf die Fahrbahn gestürzt war. Das Auto ging in Flammen auf und brannte vollständig aus.

Experten untersuchten den Hang und sicherten zwei weitere absturzgefährdete Felsbrocken. Die Autobahn blieb bis zum frühen Sonntagabend zwischen den Anschlussstellen Tuningen und Villingen-Schwenningen gesperrt.

Bislang keine Probleme bei der Strecke

Nach Angaben des Verkehrsministeriums in Stuttgart kamen in dem Fall mehrere unglückliche Umstände zusammen. „Wenn das erwartbar gewesen wäre, hätten wir etwas getan“, sagte Sprecher Edgar Neumann.

Den Angaben zufolge stürzte der Sandsteinfelsen aus etwa 22 Metern Höhe auf die Fahrbahn. Die Neigung des Hangs sei nicht sehr steil. Bisher habe es in diesem Bereich keine Probleme gegeben, sagte Neumann. Der Wurzeldruck eines Baumes habe den Erkenntnissen nach den Felsblock gelöst. Weil dieser annähernd würfelförmig sei, habe er bis auf die Autobahn rollen können.

Tägliche Kontrollen

ADAC-Sprecher Johannes Boos sagte, solche Unglücke seien sehr selten. „Das ist ein unglücklicher Einzelfall.“ Die Verantwortung für Kontrollen liege bei den Ländern. „Die Kontrollen der Autobahnmeistereien sind sehr zuverlässig und gut“, betonte Boos. Das zeige sich auch daran, dass bei Stürmen nur sehr selten Bäume auf Autobahnen stürzten.

Laut Regierungspräsidium Freiburg kontrolliert der Streckendienst der Autobahnmeisterei die A 81 täglich, auch an Wochenenden.

Im Herbst 2017 wurde aus Sicherheitsgründen ein rund 200 Tonnen schwerer Fels an einer Bundesstraße im Hochschwarzwald gesprengt. Die Straße war deswegen mehrere Tage lang gesperrt. Anfang Juni war ein Gesteinsbrocken auf eine Kreisstraße im Alb-Donau-Kreis gestürzt und hatte diese schwer beschädigt. Damals wurde niemand verletzt. Die Straße musste ausgebessert werden.