Für den 13-Jährigen kam an einem Darmstädter Bahnhof jede Hilfe zu spät. Foto: dpa

Ein 13-Jähriger hat in Darmstadt in einem Bahnhofsbereich mit Freunden gespielt. Dann kletterte der Junge auf einen Güterwaggon – mit verheerenden Folgen. Nun untersucht die Polizei das tödliche Unglück.

Darmstadt - Ein 13-Jähriger hat an einer Oberleitung an einem Darmstädter Bahnhof einen tödlichen Stromschlag bekommen - nun untersuchen Ermittler den Unfallhergang. Zu den offenen Fragen gehöre, wie der Junge mit der Starkstrom führenden Oberleitung in Berührung kam, sagte eine Sprecherin der Bundespolizei am Donnerstag. Der 13-Jährige war am Mittwoch auf einen Güterwaggon geklettert und hatte dort den Stromschlag erlitten. Der Junge hatte den Ermittlern zufolge mit drei anderen Kindern im Bahnhofsbereich gespielt. Die Zwölfjährigen stehen unter Schock und konnten noch nicht befragt werden.

Die Deutsche Bahn warnt davor, sich im Gleisbereich aufzuhalten. Immer wieder kommt es zu Unglücken, weil Menschen - auch Erwachsene - leichtsinnig einer Oberleitung zu nahe kommen. Der Bundespolizei zufolge werden die Risiken meist unterschätzt. Erst Anfang Juni wurden zwei 22 und 23 Jahre alte Männer am Augsburger Güterbahnhof durch einen Stromschlag schwer verletzt. Auch sie sollen auf einen Zug geklettert sein. Im Mai starb ein 19-Jähriger, nachdem er bei Gifhorn (Niedersachsen) auf einen Oberleitungsmast geklettert war.

Um einen lebensgefährlichen oder tödlichen Stromschlag zu bekommen, muss man die 15 000-Volt-Leitung nicht berühren. Es reicht schon, ihr zu nahe zu kommen - zum Beispiel, wenn man auf einem Waggon oder einer Lok steht.