Bei dem Flugunglück in Bad Saulgau waren zwei Männer ums Leben gekommen. Foto: dpa

Die Polizei hat neue Details über das tödliche Flugunglück in Bad Saulgau im Kreis Sigmaringen veröffentlicht. Bei dem Unfall waren zwei Fallschirmspringer gestorben.

Bad Saulgau - Nach dem Tod zweier Fallschirmspringer im Bad Saulgau (Kreis Sigmaringen) haben die Behörden neue Einzelheiten mitgeteilt. Demnach kollidierten die Kappen beider Fallschirme in einer Flughöhe von etwa 100 Metern über dem Boden. „Hierdurch gerieten beide Springer ins Trudeln und stürzten ab“, hieß es am Montag in einer Mitteilung von Staatsanwaltschaft und Polizei.

Die beiden 49 und 32 Jahre alten Männer waren bei einer Benefizveranstaltung der ortsansässigen Fallschirmschule beim ersten Sprung des Tages in einer Gruppe von 17 Springern in etwa 4000 Metern Höhe aus einem Flugzeug abgesetzt worden. In Flughöhe von etwa 1000 Metern hätten sich die Fallschirme ordnungsgemäß geöffnet. Weshalb beide Schirme dann miteinander in Berührung kamen, war zunächst unklar, wie ein Sprecher der Polizei mitteilte.

Wenig Zeit um zu reagieren

Nach Angaben der Polizei schlugen die Männer am Samstag auf dem Boden auf und wurden so schwer verletzt, dass sie kurz darauf starben. Helfer hatten erfolglos versucht, die Männer zu reanimieren. Beide hatten den Behörden zufolge noch versucht, ihre Rettungsschirme auszulösen. Die sei bei dem jüngeren Mann zwar noch gelungen, wegen der geringen Flughöhe konnte der Fall nicht mehr abgebremst werden

Aus Sicht von Ralph Schusser vom Deutschen Fallschirmsportverband könnte sich die Ursachenforschung noch einige Zeit hinziehen. „Mit Blick auf die mögliche Ursache für das tragische Unglück sind vom menschlichen Versagen bis hin zu einem technischen Fehler viele Gründe denkbar“, sagte der Geschäftsführer des Verbands.

Ihm zufolge gibt es auch bei Fallschirmsprüngen diverse Regeln, die zu beachten seien. Am wichtigsten sei das Motto „See and Avoid“ - zu deutsch sinngemäß „sehen und ausweichen“ - um Kollisionen zu verhindern. Zwar könnten Fallschirmspringer bis zu einem gewissen Grad die Richtung ihrer Bewegung bestimmen. Auf der anderen Seite sei die Zeit, um zu reagieren, während eines Fallschirmsprungs knapp.