Der mutmaßliche Täter schweigt nach dem Angriff auf zwei Mädchen in Illerkirchberg zu den Vorwürfen. Foto: dpa/Bernd Weißbrod

Eine Richterin hat Haftbefehl gegen den Tatverdächtigen wegen Mordes und versuchten Mordes erlassen. Der 27-Jährige soll zwei Mädchen auf dem Schulweg attackiert haben.

Nach dem tödlichen Angriff auf zwei Mädchen in Illerkirchberg sitzt der Tatverdächtige in Untersuchungshaft in einem Justizvollzugskrankenhaus. Das teilten Polizei und Staatsanwaltschaft am Dienstagnachmittag mit.

Eine Richterin hatte Haftbefehl gegen den 27-Jährigen wegen Mordes und versuchten Mordes erlassen. Es bestehe dringender Tatverdacht, heißt es in dem Bericht. Der mutmaßliche Angreifer schweigt zu den Vorwürfen. Der Mann berufe sich auf sein Aussageverweigerungsrecht, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft am Dienstag.

Der 27 Jahre alte Verdächtige sei den Behörden bislang nie durch Gewaltdelikte aufgefallen. Der Mann sei lediglich einmal als Schwarzfahrer erwischt worden und sonst nicht polizeibekannt. Hinweise auf eine politische oder religiöse Motivation gebe es nicht, sagte der baden-württembergische Innenminister Thomas Strobl (CDU) bei einem Besuch am Tatort.

Auf dem Schulweg angegriffen

Der Mann soll am Montag zwei Mädchen auf dem Schulweg angegriffen und schwer verletzt haben - vermutlich mit einem Messer. Eines der Opfer, ein 14-jähriges Mädchen, starb später in der Klinik. Eine Obduktion soll Hinweise auf die genaue Todesursache geben. Das andere Opfer, eine 13-Jährige, sei medizinisch versorgt worden.

Das Mädchen sei so schwer verletzt worden, dass in seinem Fall der Verdacht des versuchten Mordes im Raum stehe. Auch die psychische Verfassung des Mädchens sei schwierig, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft. Es habe zwischenzeitlich erfahren, dass seine Freundin getötet wurde. Auch für dieses Mädchen werde die Tat Folgen haben, betonte Strobl. Das grün-schwarze Kabinett im Südwesten widmete den Opfern der Gewalttat eine Gedenkminute.

Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) warnte vor voreiligen Schlüssen: „Ich kann nur warnen, irgendwelche Zusammenhänge aufzustellen, bevor überhaupt die Tat aufgeklärt ist.“ Auch Strobl rief zu Besonnenheit auf: „Dieses Ereignis darf kein Anlass und keine Rechtfertigung für Hass und Hetze sein“, sagte er. Diese Straftat müsse mit aller Konsequenz aufgeklärt und der Täter mit aller Konsequenz bestraft werden.