2017 verwirklichte Günther Scheuring (links) seinen Traum, einen Willy-De-Ville-Abend mit der hauseigenen Bastion-Band zu gestalten. Foto: Ines Rudel/Archiv

Die regionale Rockszene trauert um den Kirchheimer Gitarristen und Sänger Günther Scheuring.

Kirchheim - Noch vor wenigen Tagen hat er maßgeblich mitgeholfen, das 16. Kirchheimer Open-Air-Festival des Clubs Bastion erfolgreich über die Bühne zu bringen – um mit der Verpflichtung von Manfred Mann’s Earth Band einen weithin beachteten Coup zu landen. Jetzt ist der Gitarrist und Sänger Günther Scheuring beim Auftritt der Gruppe Lagerfeuer, zu der auch sein Sohn Thilo gehört, bei der Sonnwendfeier der örtlichen Feuerwehr 71-jährig vermutlich an akutem Kreislaufversagen gestorben.

Günther Scheurings Tod hinterlässt nicht nur in den Reihen der Bastionsmitglieder eine schmerzliche Lücke. Auch in der lokalen Kirchheimer und in der regionalen Musikszene wird man den Vollblutmusiker vermissen.

Gründungsvater der Rumblers

So zählte der gebürtige Esslinger bereits in den 1960er-Jahren zu den Gründervätern der Oldieband The Rumblers, die seinerzeit als Vorgruppe der Rattles große Beachtung fand. Gemeinsam mit Scheuring waren die Rumblers in den vergangenen Jahren stets auch bei der Kirchheimer Musiknacht mit von der Partie.

Weiter war der wegen seines verbindlichen Wesens geschätzte Musiker Mitglied und Arrangeur der klubeigenen Bastionsband und sorgte durch Projekte zu dem legendären Sänger und Gitarristen Willy de Ville oder zu Bob Dylan für Aufsehen. Günther Scheuring hatte Willy de Ville vor 26 Jahren beim Esslinger Kultursommer erlebt, der das offizielle Kulturprogramm der Stuttgarter Leichtathletik-Weltmeisterschaft bildete – und war fortan fasziniert von de Villes Stilmix und speziellen Latino-Elementen.

„Er hat noch so viel vorgehabt!“

Schließlich bleibt Günther Scheurings Name eng mit der vor gut zwei Jahren erfolgten Neuausrichtung des Open-Air-Festivals des Cubs Bastion hin zu Top-Acts wie der Spyder Murphy Gang oder jetzt der Earth Band verbunden. Sein Sohn Thilo: „Er hat noch so viel vorgehabt!“