Bis heute veröffentlicht die Lokalregierung in Wuhan nicht, wie viele Mediziner und Krankenhauspersonal sich am Virus infiziert haben. Foto: dpa/Xiong Qi

Der tragische Tod eines Arztes aus Wuhan bringt die Bürger gegen die Zensur der Regierung auf: Li Wenliang hat als Erster auf den neuartigen Virus hingewiesen – und musste schweigen.

Peking - In der Nacht auf Freitag ist Li Wenliang im Zentralkrankenhaus Wuhan gestorben. Statistisch betrachtet ist der Augenarzt nur einer von bisher 638 bestätigten Virustoten. Für die chinesische Öffentlichkeit jedoch gilt der 33-Jährige nicht weniger als heldenhafter Märtyrer und Gesicht einer seit Wochen anhaltenden Gesundheitskrise. Sein tragisches Ende hat den Zorn der Bevölkerung gegen die rigide Zensur der Regierung angestachelt wie seit Jahren nicht mehr.