Tino Chrupalla will AfD-Chef werden. Foto: Deutscher Bundestag

Der Bundestagsabgeordnete Tino Chrupalla aus Görlitz will AfD-Chef werden. Der Malermeister wirkt jovial, kann aber Attacke.

Berlin - Seine Bewerbungsrede für den Parteivorsitz muss Tino Chrupalla am Samstag vor den etwa 600 Delegierten zwar noch halten. Aber die Attacke, die der sächsische Abgeordnete unlängst zum 30. Jahrestag des Mauerfalls im Bundestag gegen die Kanzlerin ritt, war sicher vor allem ein Auftritt für die eigene Basis. „Ich bedauere, dass sie uns nicht verrät, welche Herrschafts- und Zersetzungsstrategien sie damals bei der FDJ gelernt hat, wie man ein Volk mit Propaganda und Agitation in Schach hält“, sagte Chrupalla über Merkel, der er eine SED-Vergangenheit unterstellte. Merkel habe geschafft, dass ein „Antideutscher Trennungswall“ durchs Land gehe. In diesem Duktus ging es weiter – es folgte unter anderem ein Zitat der Bürgerrechtlerin Bärbel Boley mit der Prophezeiung, in der Bundesrepublik würden angepasste Stasi-Methoden angewandt.