Das Esslinger Tierheim hat im Januar das neue Gebäude eingeweiht. Foto: Ines Rudel

Am 1. September laden Esslingens Tierschützer zum „Tag der Begegnung“ – und hoffen dringend auf potente Spender.

Esslingen - Das Tierheim Esslingen macht wieder einmal Werbung in eigener Sache: Am Sonntag, 1. September, lädt der Tierschutzverein Esslingen als Träger alle Liebhaber von Hunden, Katzen sowie anderen größeren und kleineren Lebewesen von 10 bis 18 Uhr zu einem „Tag der Begegnung“ ins Heim im Nymphaeaweg 6. Der Tierschutzverein informiert dabei über seine vielfältige Arbeit, über Patenschaften und Pflegestellen und beantwortet Fragen der Besucher zum Tierschutz.

Ein zentrales Anliegen ist es dabei natürlich auch, Menschen zu finden, die sich bereit erklären, das Tierheim nicht nur ideell, sondern auch finanziell zu unterstützen. Denn die laufenden Kosten, die der Unterhalt der Einrichtung verursacht, sind gewaltig. Hinzu kommt, dass der Tierschutzverein auch noch mit den Belastungen des im vergangenen Jahr eingeweihten Neubaus des Hauses für 21 Hunde und etliche Katzen – immerhin 2,2 Millionen Euro – zu kämpfen hat.

Wertvolle Arbeit der Tierschützer

Die Hoffnung, dass sich die Stadt Esslingen über die bisherige Unterstützung hinaus für das Tierheim engagiert, haben sich kurz vor der Sommerpause zerschlagen. Die CDU-Gemeinderatsfraktion hatte unter Hinweis auf die wertvolle Arbeit der Tierschützer angeregt zu prüfen, ob man nicht Esslinger Bürger, die sich einen Hund aus dem Tierheim holen, für zwei Jahre von der Hundesteuer befreit – und die eingezogene halbe Hundesteuer in dieser Zeit dem Esslinger Tierheim zur Verfügung stellen könne. Zum einen ließe sich so der Tierbestand im Heim vielleicht etwas reduzieren. Zum anderen bekäme das Tierheim etwas mehr Geld.

Doch diesen Überlegungen hat die Stadt eine Absage erteilt. Zwar sei grundsätzlich eine Steuerermäßigung denkbar, allerdings müsse man dabei verschiedene Aspekte berücksichtigen: Zum einen sei der Verwaltungsaufwand für eine solche Maßnahme vergleichsweise groß und stehe in keinem Verhältnis zu den tatsächlich durch die Hundesteuer erzielten Einnahmen. Zum anderen dürfe die Verwendung der Hundesteuer rein rechtlich keiner bestimmten Zweckbindung unterliegen.

Höhere Zuschüsse sind eher unwahrscheinlich

Wie alle anderen Steuereinnahmen fließen sie nach dem Gesamtdeckungsprinzip zur Finanzierung der allgemeinen öffentlichen Aufgaben in die Stadtkasse. Eine „Bezuschussung“ des Esslinger Tierheims dürfe deshalb nicht mit einer Steuerermäßigung in der städtischen Hundesteuersatzung gekoppelt werden. Unabhängig davon könne der Gemeinderat natürlich höhere Zuschüsse für das Tierheim beschließen. Eine solche Entscheidung ist angesichts der aktuellen Finanzsituation der Stadt aber eher unwahrscheinlich. Das Tierheim muss also weiter auf Spendensuche bei Privatleuten gehen.