Beim Stahlkonzern Thyssenkrupp steht der Abbau von Stellen bevor. Foto: dpa/Marcel Kusch

Weil die Stahlsparte schwächelt, will Thyssenkrupp 2800 Stellen streichen. Laut der Gewerkschaft IG Metall hat der Stahlvorstand bei den laufenden Strategie-Verhandlungen mit den Arbeitnehmervertretern über das Vorhaben informiert.

Düsseldorf - Thyssenkrupp will nach Aussagen der IG Metall in der schwächelnden Stahlsparte rund 2800 Jobs streichen. Dies habe der Stahlvorstand bei den laufenden Strategie-Verhandlungen mit den Arbeitnehmervertretern angekündigt, teilte die Gewerkschaft am Freitag mit. Darüber hinaus wolle das Management nur für drei Jahre zusagen, auf betriebsbedingte Kündigungen zu verzichten. Für den Grobblechbereich werde noch bis Mitte des Jahres ein Käufer gesucht. Sollte sich dieser nicht finden, werde es zu einer Schließung kommen. In dem Bereich in Duisburg-Hüttenheim sind rund 800 Mitarbeiter beschäftigt.

Thyssenkrupp hatte bereits den Abbau von 2000 Jobs in der Stahlsparte in den kommenden drei Jahren angekündigt und nicht ausgeschlossen, dass es auch mehr sein könnten. Bei den jetzigen Verhandlungen geht es um einen längeren Zeitraum. Die IG Metall fordert den Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen bis 2030, den Erhalt der Grobblechproduktion und die klare Zusage von Investitionen. „Die Managementfehler der letzten Jahre dürfen nicht den Menschen auf den Deckel geschrieben werden“, sagte NRW-Chef Knut Giesler. „Sie sind nicht verantwortlich dafür, dass im Stahlbereich die nötigen Investitionen unterlassen, Innovationen vernachlässigt und Strategien ständig gewechselt wurden. Darum dürfen die Beschäftigten am Ende nicht ohne Arbeit dastehen.“

„Wir stehen im Stahl vor enormen Herausforderungen“

Thyssenkrupp-Personalvorstand Oliver Burkhard verwies auf die schwierige Lage des Konzerns, der im ersten Quartal wegen hoher Einbußen im Stahlgeschäft tief in die Verlustzone gerutscht war: „Wir stehen im Stahl vor enormen Herausforderungen.“ Es müsse viel getan und viel investiert werden. „Wenn wir Spitzenklasse wieder erreichen wollen, müssen alle ihren Beitrag leisten. Wir werden niemandem etwas wegnehmen aber z.B. mehr Flexibilität müssen wir auch von unseren Beschäftigten verlangen können.“ Das Management verstehe die Verärgerung in Hüttenheim, aber dort könne es so nicht weitergehen. „Mit der neuen Option, einen Verkauf oder die Fortführung bis 30. Juni zu prüfen, schaffen wir die nötige Klarheit. Wir werden den Mitarbeitenden in jedem Fall einen Arbeitsplatz an anderer Stelle im Stahl anbieten.“