Wie man sich vor Einbrechern schützt, ist ein mögliches Thema Foto: dpa/Bodo Marks

In einer Polizeisprechstunde können ältere Menschen ihre Fragen loswerden: Was tun, wenn man selbst einen Schockanruf bekommt? Und wie schützt man sich am besten vor Einbrechern?

Möhringen - Solche Meldungen gehen immer wieder über den Ticker. Zuletzt hatte die Stuttgarter Polizei Mitte Juni dieses Jahres großflächig vor Telefonbetrügern gewarnt, die überwiegend ältere Bürger um ihr Vermögen bringen wollen. „Die Täter geben sich als Polizisten aus und täuschen vor, über den Polizeinotruf 110 anzurufen. Die falschen Beamten gaukeln in der Regel vor, dass Geld und Wertsachen weder zu Hause noch auf der Bank sicher seien. Schließlich kündigen sie an, einen Polizisten in ziviler Kleidung vorbei zu schicken, der Wertsachen zur sicheren Verwahrung abholt“, war damals im Polizeibericht zu lesen. Und weiter stand dort: „Auch geben sich die Täter als nahe Verwandte, insbesondere Enkel aus, und täuschen eine finanzielle Notlage vor.“

Ulrich Klingele liest solche Meldungen immer wieder in der Zeitung. Und als Möhringer Delegierter des Stadtseniorenrats ist er auch schon von dem ein oder anderen Nachbarn oder bei Sprechstunden auf das Thema angesprochen worden. „Es passiert noch immer viel zu häufig, dass Senioren betrogen werden. Und das, obwohl schon viel Aufklärungsarbeit geleistet wird“, sagt Klingele. Darum hat er nun zusammen mit dem Referat Prävention und Verkehrsprävention beim Polizeipräsidium Stuttgart ein neues Projekt ins Leben gerufen: eine Polizeisprechstunde. Beim ersten Termin am Mittwoch, 23. Oktober, ist die Polizeioberkommissarin Silke Stegmaier zu Gast.

Das Projekt könnte auf andere Stadtbezirke ausgeweitet werden

Klingeles Konzept sieht vor, dass es keinen langen Vortrag gibt, sondern maximal ein kurzes Impulsreferat. Denn im Vordergrund steht, dass die Senioren selbst Fragen stellen können. „Sie sollen die Möglichkeit haben, mit ihrer Polizei ins Gespräch zu kommen. Und zwar, bevor etwas passiert“, sagt Ingrid Schulte, die ebenfalls als Möhringer Delegierte im Stadtseniorenrat aktiv ist.

Ein paar mögliche Themen sind auf dem Infozettel des Seniorenrats bereits angerissen. So können die Gäste sich die verschiedenen Maschen der Abzocker und Trickbetrüger vorstellen lassen. Und wie verhält man sich am besten, wenn man als alter Mensch selbst einen sogenannten Schockanruf bekommt? Oder aber die Zuhörer wollen Infos darüber, wie sie sich vor Einbrechern schützen können. Und was macht man, wenn man auf der Straße angerempelt wird und jemand versucht, die Handtasche zu klauen? Auch die Sicherheit im Straßenverkehr könnte Gesprächsstoff bieten.

„Ich bin gespannt, was für Fragen kommen“, sagt Klingele. Die Polizeisprechstunde sei zunächst nur ein Versuch. Wenn das Interesse der Bürger da ist, soll das Projekt auf andere Stadtbezirke ausgeweitet werden. So könnte es zum Beispiel in drei Monaten eine ähnliche Veranstaltung in Vaihingen geben.