Die Technologie von Teamviewer hat vor allem in Coronazeiten die Fantasie der Börsianer beflügelt. Foto: / Horst Rudel

Die Corona-Pandemie hat dem Göppinger Softwarehaus Teamviewer einen ungeahnten Aufschwung gebracht. Jetzt ist die Aktie eingebrochen. Was sagen Analysten?

Stuttgart - Der Absturz war rasant. Am Mittwoch um 14.15 Uhr mussten Anleger für eine Aktie von Teamviewer mehr als 23,17 Euro hinblättern, eine Stunde später bekam man das Papier für 17,34 Euro. Zum Vergleich: Im Juli 2020 kostete die Aktie sogar mehr als 50 Euro. Die Göppinger sind Spezialisten für Fernwartungs- und Videokonferenzsoftware. Und genau diese Kompetenz bescherte dem Unternehmen in Coronazeiten, wo die meisten Mitarbeiter im Homeoffice waren, eine enorme Nachfrage. Warum stürzt die Aktie jetzt ab?

Das Softwarehaus hatte die vorläufigen Zahlen für das vergangene Quartal vorgelegt – und den Erwartungen der Börsianer einen Dämpfer verpasst. Das dritte Quartal war schlechter gelaufen als gedacht. Teamviewer hat seine Prognose für das gesamte Jahr deutlich abgesenkt. Nun wird ein Umsatz zwischen 535 und 555 Millionen Euro erwartet, nach 460 Millionen Euro im Jahr zuvor. Bisher waren 585 bis 605 Millionen Euro geplant. Das Management habe sich während der Analystenkonferenz auch „ungewohnt zerknirscht“ gegeben“, ist bei Finanzen.net nachzulesen.

Was sagen Institute?

Die DZ Bank beispielsweise hat nach eigenen Angaben den fairen Wert für Teamviewer von 35,00 auf 24,50 Euro gesenkt. Allerdings: Die DZ Bank belässt ihre Einstufung auf „Kaufen“. Das Investorenvertrauen sei mit der aktuellen Gewinnwarnung deutlich belastet, betont Karsten Oblinger, Analyst der DZ Bank.

Dagegen sieht die US-Bank JPMorgan weiter gute Perspektiven bei Teamviewer – und belässt das Kursziel bei 54 Euro. Und die kanadische Bank RBC erwartet, dass sich die Aktie der Göppinger besser als die Branche entwickeln wird – und kürzt das Kursziel von 60 Euro nicht.