Oliver Blume bei der Präsentation des neuen E-Porsche. Foto: AFP/PATRICK PLEUL

Echter Konkurrenzkampf oder doch nur Marketinggag? In einem Interview erklärt Porsche-CEO Oliver Blume, was er vom Wettstreit der beiden E-Sportwagen hält – und warum der Begriff „cool“ viel besser zu Porsches neuem Taycan passt.

Stuttgart - Ist es ein echter Konkurrenzkampf – oder bloß ein Marketinggag? Nachdem sich Tesla-CEO Elon Musk Anfang September über die deutsche E-Auto-Konkurrenz lustig gemacht und auch den neuen Elektro-Porsche Taycan verspottet hatte, reagiert nun Porsche-CEO Blume in einem Interview mit dem Auto-Motor-Sport-Magazin auf die Vorwürfe seiner kalifornischen Konkurrenz.

Blume ging in dem Interview auch auf Musks provokante Tweets ein, in denen er dem Stuttgarter Autobauer vorwarf, gar nicht zu wissen, was der Zusatz „Turbo“ wortwörtlich bedeutet. Der Tesla-CEO spielte damit auf die eigentliche Bedeutung des Zusatzes „Turbo“ im Auto-Jargon an. Damit sind in der Regel gewöhnliche Verbrennungsmotoren gemeint, die es bei Elektroautos gar nicht gibt. „Das darf man also ruhig etwas lockerer sehen“, so Blume, der davon ausgeht, dass seine Kunden den Unterschied kennen: „Wenn ein Leichtathlet auf die Zielgerade einbiegt, sagt man auch, er schaltet jetzt den Turbo ein.“

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Bis 2022 will Porsche rund sechs Milliarden Euro investieren – nach drei Jahren soll die Hälfte der verkauften Autos elektrisch fahren. Der neue Taycan soll nur der Vorbote dieser Elektro-Strategie sein und auch dem kalifornischen Elektro-Pionier Tesla Paroli bieten. In Insiderkreisen wird der Taycan bereits als „Tesla-Killer“ gehandelt. Blume sagte in dem Interview, dass er den Taycan gar nicht mit Teslas Model S vergleichen würde: „Ich vergleiche lieber Porsche mit Porsche. Wir werden ganz sicher immer wieder ein Stück cooler. Ich finde sowieso, dass der Begriff cool zu Porsche passt“.

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Der Porsche-CEO soll auch schon Kontakt zu Elon Musk gehabt haben: Wir haben uns einmal kurz in Berlin gesehen. Vielleicht treffen wir uns im Herbst bei der Los Angeles Auto Show“, so Blume, der keinen „Tesla-Killer“ im Sinn hatte. „Das Model S war noch nicht so sehr im Bewusstsein, als wir vor vier Jahren mit dem Projekt Taycan begonnen haben“, verrät der Porsche-CEO.

Die Gründe, warum Blume den Vergleich mit Tesla scheut, könnten aber auch die unterschiedlichen Preise und die technischen Details der beiden E-Konkurrenten sein. Denn sowohl bei der Beschleunigung, Reichweite und sogar der Größe des Laderaums führt der kalifornische Hersteller das Ranking der E-Autos an.