In den USA ist Uber bereits Standard, in Deutschland muss sich der Konzern immer wieder mit Gerichten auseinandersetzen. (Archivbild) Foto: dpa/Seth Wenig

Uber will Fahrten im Kessel anbieten, und zwar ab sofort. Dabei droht dem US-Konzern, dass er wegen einer einstweiligen Verfügung einen Teil des Dienstes wieder einstellen muss. Und auch die Taxi-Branche dürfte über die Konkurrenz wenig erfreut sein.

Stuttgart - Der Fahrdienstvermittler Uber will ab sofort auch in Stuttgart und Umgebung seine Dienste anbieten. Seit Mittwoch könnten Nutzer in der Landeshauptstadt und in umliegenden Landkreisen über die Uber-App Fahrten mit einem professionellen Fahrer buchen, teilte ein Konzernsprecher mit. Der Großraum Stuttgart sei neben Berlin, München, Düsseldorf, Frankfurt/Main, Köln und Hamburg das siebte Gebiet in Deutschland, in dem die Dienstleistungen angeboten würden. Laut dem Unternehmen sollen auch Pforzheim sowie die Landkreise Rems-Murr, Calw, Ludwigsburg, Tübingen, Esslingen, Böblingen und der Enzkreis bedient werden.

Uber will auch gezielt E-Autos vermitteln

Bucht ein Kunde den Dienst UberX, wird er den Angaben des Konzerns zufolge von Fahrern transportiert, die für Mietwagenfirmen arbeiten und über einen Personenbeförderungsschein verfügen. Gebucht wird vor Fahrtbeginn zum Festpreis.

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Vor Fahrtantritt sieht der Kunde das Profil des Fahrers, dessen Bewertung und das Kennzeichen des Wagens in der App. Bezahlt wird bargeldlos mit Kreditkarte oder Paypal. Mit der Option Uber Green vermittelt der Konzern auch vollelektrische Fahrzeuge. Zusätzlich zu den Diensten UberX und Uber Green wird in Stuttgart auch die Option UberTaxi angeboten - dabei wird die Fahrt an ein klassisches Taxi zum regulären Taxitarif vermittelt.

Verbot dürfte bald bei Uber einflattern

Laut einer einstweiligen Verfügung des Landgerichts Köln aus dem Juli darf die Firma ihre App inzwischen eigentlich nicht mehr zur Mietwagenvermittlung in Deutschland einsetzen. Die Umsetzung des Dienstes UberX verstoße gegen das Personenbeförderungsgesetz, heißt es in dem Gerichtsbeschluss, der nach Uber-Angaben aber noch immer nicht zugestellt ist. Das Verbot gilt erst ab der Zustellung. Warum sich die Zustellung so lange verzögert, ist unklar.

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In Deutschland steht das US-Unternehmen seit langem mit der Taxi-Branche im Clinch. Uber hatte bei seiner internationalen Expansion zunächst Regeln missachtet und sich mit der Taxi-Branche und den Behörden angelegt.