Jürgen Klopp hat mit dem FC Liverpool die erste Meisterschaft seit 30 Jahren geholt. Foto: AP/Shaun Botterill

Nach Ausschreitungen im Zusammenhang mit feierenden Liverpool-Fans hat Jürgen Klopp die Fans der „Reds“ für ihr Verhalten kritisiert und gemahnt, die Corona-Maßnahmen zu beachten.

Liverpool - Trainer Jürgen Klopp vom englischen Fußballmeister FC Liverpool hat das Verhalten einiger Fans nach dem Gewinn des Titels kritisiert und sie dazu aufgerufen, zuhause zu bleiben. „Wir sind es den Schwächsten in unserer Gesellschaft schuldig“, schrieb Klopp in einem offenen Brief an die Lokalzeitung „Liverpool Echo“ am Montag, „dem Gesundheitspersonal, das so viel gegeben hat und dem wir applaudiert haben, und der Polizei und den örtlichen Behörden, die uns als Verein helfen.“

Auseinandersetzungen mit der Polizei

Tausende Menschen hatten am Freitag am berühmten Pier Head in Liverpool die erste Meisterschaft seit 30 Jahren gefeiert. Dabei kippte die Stimmung, es kam zu gewalttätigen Auseinandersetzungen mit der Polizei. Die Behörden ermitteln nach unsachgemäßem Einsatz von Feuerwerkskörpern außerdem wegen Brandstiftung. Der entstandene Schaden soll sich auf umgerechnet knapp 11 000 Euro belaufen. Auf Fotos in britischen Medien waren außerdem Berge von Müll zu sehen.

Der Club bezeichnete die Geschehnisse als „völlig inakzeptabel“. Klopp, der in dem Brief auch seine Liebe zu Liverpool und seinen Dank an die Anhänger für die Unterstützung während der Saison bekundete, appellierte eindringlich an die Vernunft der Fans. „Eure Leidenschaft ist meine Leidenschaft“, schrieb der 53-Jährige, „aber jetzt ist das Wichtigste, dass wir solche Art von Versammlungen unterlassen.“

Klopp: Meisterparty wird nachgeholt

Der Trainer versprach, die Meisterparty werde nachgeholt. „Wenn die Zeit reif ist, werden wir feiern“, versicherte er. „Wir werden diesen Moment genießen, und wir werden die Stadt rot anmalen. Aber vorerst bleibt bitte zuhause, soweit das möglich ist. Das ist weder die Zeit, um sich in großen Gruppen im Stadtzentrum aufzuhalten, noch um sich in der Nähe von Fußballstadien zu versammeln.“