Nina Rubin (Meret Becker) und ihr Kollege Robert Karow (Mark Waschke) sind immer noch nicht beste Freunde: Szene aus „Tiere der Großstadt“. Foto:RBB Foto:  

Natur und Maschine, Esoterik und Technologiegläubigkeit, Chefs und Untergebene – im neuen Fall des Ermittlerduos Rubin und Karow knallt alles aufeinander. Unsere Vorschau auf den neuesten Fall aus Berlin, „Tiere der Großstadt“.

Berlin - Hunde und Katzen, Tauben und Krähen, Wildschweine und ein Fuchs: Der Tierfreund kann nicht jammern. Oder doch? Tierglück sieht irgendwie anders aus als die Umstände, unter denen im achten Berlin-„Tatort“ mit Meret Becker und Mark Waschke die „Tiere der Großstadt“ in Szene gesetzt werden. Ein Wildschwein rammt sich in den Oberschenkel einer Grunewald-Joggerin, so dass die junge Frau an der Wunde verblutet; gefunden wird sie von einer modernen Schamanin, die über die Natur, das „Heilige Wesen“, bloggt.

Im anderen Fall, der die Kommissare Rubin und Karow beschäftigt, schleichen Zuchtkatzen über den komplett mit Katzenstreu bedeckten Boden einer Berliner Wohnung. Hier lebt – sicher nicht ganz artgerecht – die Ehefrau des Mannes, der tot in seinem vollautomatisierten Coffee-Kiosk am Kurfürstendamm aufgefunden worden ist. Ist er das Opfer seines Kaffee-Roboters geworden, wie es den Anschein hat? Aber: Kann ein Roboter überhaupt ein Mörder sein?

In Berlin ist alles möglich

Beate Langmaack hat in ihrem Plot unübersehbar Gefallen am Spiel mit Antipoden gefunden: Natur und Maschine, Vergangenheit und Zukunft, Esoterik und Technologiegläubigkeit, Chefs und Untergebene, sie lässt alles mit Karacho aufeinanderprallen; immer wieder auch die unterschiedlichen Mentalitäten der Ermittler, wobei Karow sich gegenüber der rätselhaften Katzenfrau (Valery Tscheplanowa) erstaunlich soft und einfühlsam gibt.

Zusammen mit der visuellen Hauptstadt-Sinfonie, die der Regisseur Roland Suso Richterund sein Kameramann Max Knauer komponieren, unterlegt von den elektronischen Klängen Nils Frahms, ergibt das einen völlig überfrachteten, konstruierten Sonntagskrimi. Und doch sind die neunzig Minuten erstaunlich gut zu konsumieren. In Berlin ist alles möglich. Aber nur dort.

Ausstrahlungstermin: Sonntag, 16. September 2018, 20.15 Uhr