Karow (Mark Waschke), dass seine Kollegin Rubin (Meret Becker) einen neuen Job sucht. Foto: rbb/Marcus Glahn

Das Kripo-Team Rubin und Karow aus Berlin bekam es in „Das Leben nach dem Tod“ mit einem suspekten Tod in Karows Mietshaus zu tun. War das Anschauen einen Sonntagabend wert? Unser Schnell-Check

Berlin - Was taugt „Das Leben nach dem Tod“? Der neue „Tatort“ aus Berlin in unserem Schnellcheck.

Die Handlung in zwei Sätzen Der Nachbar von Kommissar Karow liegt lange tot in seiner Wohnung. Was wie ein Fall alltäglicher Vereinsamung aussieht, entpuppt sich als Mord, und ein hochbetagter anderer Wohnsilomieter gerät in Verdacht.

Zahl der Leichen Fünf.

Nebenfigur des Jahres Natürlich wieder die bösen Vermieter, höhnt die Vermieterin Olschewski, als die Polizei sie bedrängt. Selbst in diesem selbstmitleidigen Moment bleibt das von Karin Neuhäuser mit Schmackes und Säureprickeln gespielte Biest elegant fies: wie ein Gallensaftlikör in einem antiken venezianischen Glas.

Schurke des Jahres Clever führt Sarah Schniers Drehbuch in „Das Leben nach dem Tod“ den ehemaligen DDR-Richter Böhnke als betagtes Opfer in einer rücksichtslosen Welt ein. Böhnke, den Otto Mellies mit Blicken statt Worten sprechen lässt, hält mit der Illusion gegen, früher allles richtiger gemacht zu haben als die Sieger aus dem Westen. Kleine Gesten von ihm ersetzen ganze Tiraden.

Zerstreutheit Die fahrige, erschöpfte Kommissarin Nina Rubin (Meret Becker) hat mal wieder andere Sorgen als den Fall. Man glaubt ihr den konzentrationszerschießenden Ärger, wenn durch Indiskretion auffliegt, dass sie einen anderen Job sucht.

Leichte Enttäuschung So ist das, wenn Fälle tief in die Vergangenheit zurückführen: Das anfängliche Rätsel ist faszinierend, die Auflösung hält nicht mit. Aber die starke Atmosphäre und die tollen Figuren machen das hier wett.

Unser Fazit Nach wie vor ist Berlin in der „Tatort“-Reihe mit Rubin und Karow so heruntergekommen und fies wie in Wirklichkeit, nur um einiges sympathischer.

Spannung Note 2; Logik Note 3