Claus Weselsky ist ein gewiefter Stratege. Foto: dpa/Annette Riedl

Die GDL fordert in der anstehenden Tarifrunde nicht nur mehr Geld. Ihr Chef Claus Weselsky sagt der Deutschen Bahn mit einem neuen Arbeitskräfteverleih den Kampf an. Der Erfolg ist ungewiss, meint Matthias Schiermeyer.

Der gewiefte Stratege Claus Weselsky hat mal wieder recht behalten: Schon vor einem Monat hat der GDL-Chef vorhergesagt, er sei sich sicher, dass es keinen Tarifabschluss zwischen Deutscher Bahn und EVG geben werde, bevor seine Gewerkschaft ihre Forderungen aufgestellt hat. Stimmt. Die EVG ist mit allerlei Verrenkungen einer Lösung ihres Tarifkonflikts bisher ausgewichen – wohl auch, um vorher die Wünsche der Konkurrenz zu prüfen und dieser nicht die Möglichkeit zu geben, einen EVG-Abschluss ohne Weiteres zu übertrumpfen. Was wieder belegt: Der Bahnkunde ist auch Leidtragender eines Machtkampfs zweier sich erbittert bekämpfender Organisationen.