Silas Maier aus Fellbach steht beim Schnupperkurs in Großerlach erstmals auf einem Mountainboard, er lernt die für ihn neuen Sportart im Nu. Foto: Jan Potente

Die Stippvisite beim Schnupperkurs auf der Skipiste in Großerlach an diesem tollen Tag zeigt: Mountainboard fahren ist nicht so schwer. Der Tag des Schwäbischen Walds lockt tausende Besucher zu zig Mitmachaktionen

Großerlach - Der allererste Versuch ist eine etwas wackelige Angelegenheit. Der Novize steht mit beiden Füßen festgeschnallt am gefederten Mountainboard auf der frisch gemähten Skipiste des Feizeitzentrums am Ortsrand von Großerlach. Philipp Heinle vom Verein Allterrain Board Association (ATAB Germany) reicht dem Neuling die Hand. Eben hat der Board-Instruktor, der am Tag des Schwäbischen Walds Schnupperkurses für jedermann anbietet, noch sinngemäß erklärt: „Geht in die Hocke, die Knie sollten direkt über den Zehen, der Bauchnabel über der Mitte des Montainboards sein.“ Allein durch ein bisschen Gewichtsverlagerung lasse sich das Board ganz prima lenken, das aussieht wie ein übergroßes Skateboard.

Das Brett mit den vier Acht-Zoll-Geländereifen steht am Hang. Dann nimmt Heinle seinen Fuß, der bis dato direkt vor den Vorderrädern als Bremse gedient hat, weg. Und schon setzt sich der fahrbare Untersatz in Bewegung, zunächst langsam. Bald wird das Board schneller und schneller. Jetzt nach links schauen und das Gewicht verlagern: Schon macht das Mountainboard eine Kurve und stoppt. Das klappt ja schon ganz gut. Okay, noch gibt die Hand des Lehrers Hilfestellung.

„Der Schnupperkurs macht Bock auf mehr.“

„Fast jeder kann schnell lernen ein Mountainboard zu fahren“, sagt Martin Franke, der ATAB-Vorsitzende. Spätestens nach einem eintägigen Einführungskurs käme selbst „der Couchpotato“ den Berg hinunter. Er selbst habe bei so einem Kurs vor etwa acht Jahren großen Gefallen am Boarden gefunden, erzählt der Mann aus Würzburg, der seither oft nach Großerlach zum Skilift kommt.

Jens Maier (41) und sein elfjähriger Sohn Silas aus Fellbach sind zwei der Teilnehmer des Kurses, der am Sonntag zur Mittagszeit angeboten wird. Vater und Filius sind routinierte Snowboard-Fahrer. Beide stehen behelmt und mit Protektoren an den Armen und an den Beiden ausgerüstet am Hang. Sie benötigen Heinles helfende Hand nicht. Jens Maier springt aufs Board, saust über Stock und Stein. Nach geschätzt 50 Metern legt er sich gekonnt in eine Rechtskurve und kommt zum Stehen. „Das sieht schon perfekt aus, ein Naturtalent“, lobt Heinle. Wie der Vater, so der Sohnemann. Auch Silas gleitet gekonnt zu Tal. Jens Maier sagt nach der x-ten Abfahrt, dass sich Mountainboard fahren doch ein bisschen vom Snowboarden unterscheide. „Man spürt krass den Untergrund, die Wiese gibt Feedback.“ Der Schnupperkurs sei ganz toll und „macht Bock auf mehr“.

Landrat und Waldfee auf Achse

Mehr als Mountainboard fahren wird auch beim Tag des Schwäbischen Walds angeboten. Vieles mehr. Allerorten finden Mitmachaktionen statt. In Oberrot zum Beispiel wird weit gewandert. „Landschaft schmecken“, so lautet das Motto in Aspach. In Spiegelberg können die Besucher bei einem kleinen Ziegenabtrieb dabei sein.

Die Veranstalter des Aktionstags, die Fremdenverkehrsgemeinschaft Schwäbischer Wald (FSW), schätzen, dass bis zu 30 000 Gäste den Weg finden in die Landschaft, die als „die Lunge der Landeshauptstadt“ beworben wird. An diesem strahlend schönen Sonntag im Spätsommer jedenfalls sind die Straßen übervoll, die in Richtung Schwäbischer Wald führen. Auch Richard Sigel, Landrat und Vorsitzender der FSW, und die Schwäbische Waldfee Mariel Knödler sind auf Achse. Sigel schaut unter anderem bei der Streker Natursaft GmbH vorbei, die ihren 175. Geburtstag feiert. Und die Fee macht unter anderem Stopp bei Marathon-Wanderern in Oberrot.