Nicht jedem Konsument ist klar, welche Nebenwirkungen die Tattoofarben haben können. Foto: dpa/Sophia Kembowski

Wie eine neue Studie zeigt, ist ein Großteil der Tattoo-Farben verunreinigt. Ein Farbton fällt besonders negativ auf.

Stuttgart - Schätzungsweise zwölf Prozent aller Europäer sind tätowiert, darunter auch eine steigende Zahl von Jugendlichen. Einheitliche Regeln für die in Tätowiermitteln enthaltenen Stoffe gibt es bisher kaum. In Deutschland unterliegen die Farben der sogenannten Tätowiermittelverordnung und den Vorschriften des Lebens- und Futtermittelgesetzbuchs.

Studie aus Graz stellt alarmierendes fest

Wissenschaftler der Universität Graz haben nun zusammen mit Forschern aus Schweden und Kanada mehr als 70 gängige Tattoo-Farben untersucht. Die Studie kommt zu einem alarmierenden Ergebnis: Neun von zehn Farben erfüllen nicht alle gesetzlichen Bestimmungen.

In ihrer Studie hielten die Forscherinnen und Forscher auch fest, welche Farbe bei den Tests am häufigsten verunreinigt war.

Für bunte Tätowierungen werden meist organische Pigmente verwendet, die eine hohe Farbbrillanz aufweisen, schreibt das Bundesinstitut für Risikobewertung auf seiner Webseite. Problematische Inhaltsstoffe in Tätowiermitteln könnten zum Beispiel krebserregende aromatische Amine, aber auch Konservierungsmittel und Schwermetalle sein. Ferner gebe es inzwischen Tätowiermittel mit Spezialeffekten wie etwa „Glow-in-the-dark“, deren Inhaltsstoffe weitgehend unbekannt seien.

Nun fordern die Verfasserinnen und Verfasser der Studie aus Graz, dass die Farben stärker kontrolliert werden sollten. Außerdem fordern sie mehr Aufklärung über die Risiken.