Der Täter hat im Lehrerzimmer ein totales Chaos hinterlassen. Foto: Erich-Kästner-Schule

Ein unbekannter Täter hat in der Erich-Kästner-Schule in Ostfildern eine Spur der Verwüstung hinterlassen. Der Einbrecher hat zwar wenig Beute gemacht, aber einen Sachschaden von mindestens 20 000 Euro hinterlassen.

Ostfildern - Claus Walker vom Gebäudemanagement der Stadt Ostfildern sagt, so etwas habe er „noch nie gesehen“. Was ihn fassungslos macht, ist die Spur der Verwüstung, die ein unbekannter Einbrecher am Wochenende in der Erich-Kästner-Gemeinschaftsschule (EKS) im Stadtteil Nellingen hinterlassen hat. Nach seiner Einschätzung summiert sich der Schaden auf mindestens 20 000 Euro – zunächst war die Polizei sogar von „mehreren zehntausend Euro ausgegangen. Der Täter habe unter anderem mehrere Fensterscheiben zertrümmert, das Lehrerzimmer komplett verwüstet und zahlreiche Schränke mit brachialer Gewalt aufgebrochen. Hinter dieser Tat stecke nicht nur der Wille, Beute zu machen, sondern auch „ein hohes Maß an Aggressivität“, sagt Claus Walker.

Täter tobt sich an der Einrichtung aus

Der Schulleiter der EKS, Udo Lang, ist ebenfalls bestürzt, mit welcher Zerstörungswut der Unbekannte vorgegangen ist. Große Beute habe dieser nicht gemacht, „es sind lediglich Kleinbeträge aus dem Lehrerzimmer gestohlen worden“. Aber möglicherweise habe gerade das den Täter so wütend gemacht, dass er sich so gewalttätig an der Einrichtung ausgetobt habe. So seien elektrische Geräte wie eine Mikrowelle und eine Kaffeemaschine samt der Steckdosen herausgerissen worden. Sämtliche Aktenordner und Unterlagen aus den Regalen und Schränken seien im Lehrerzimmer verstreut gewesen. Einen Bildschirm habe der Einbrecher aus einem Fenster geworfen. Zudem habe er mit diversen Gegenständen mehrere Fensterscheiben zertrümmert. Laut der Polizei hat der Einbrecher „wahllos“ auf Geräte und Möbel eingeschlagen.

Zunächst fassten die Ermittler die Tatzeit relativ weit. Die EKS auf dem Campus in Nellingen sei in der Zeit zwischen Samstag, 16 Uhr, und Sonntag, 10 Uhr, heimgesucht worden, hieß es. Laut dem Rektor Udo Lang konnte die Tat diesem Zeitraum zugeordnet werden, da noch am Samstagnachmittag und am Sonntagvormittag Kollegen in der Schule Unterlagen für den Unterricht kopiert hätten.

Geräte samt Steckdosen aus den Wänden gerissen

Doch habe sich inzwischen herausgestellt, dass der Einbrecher am frühen Sonntagmorgen um 1.40 Uhr in der Schule gewesen sein müsse, sagt Udo Lang. Das ergebe sich aus einem Bericht des Hausmeisters, wonach exakt zu dieser Zeit im Schulgebäude der Strom ausgefallen sei. Diesen Blackout könne nur der Täter verursacht haben, als er die Elektrogeräte gepackt und dabei die Steckdosen aus den Wänden gerissen habe. Lang und die Polizei gehen zudem davon aus, dass es derselbe Täter war, der zudem eine Graffiti-Schmiererei an der Gebäudefassade hinterlassen hat.

Die Polizei vermutet zudem, dass der Einbrecher – die Spuren deuteten auf einen Einzeltäter hin – über ein eingeschlagenes Fenster in das Gebäude gelangt ist. Udo Lang zufolge gibt es in der Schule keine Alarmanlage. Bisher haben sich laut der Polizei noch keine Hinweise auf einen möglichen Täter ergeben. Die Ermittler hoffen aber nach wie vor auf Zeugen, die sich beim Polizeirevier Filderstadt, Telefonnummer 07 11/7 09 13, melden.