Der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu hat die syrische Regierung vor einer Unterstützung der Kurdenmiliz YPG gewarnt. Foto: AP

Die Kurden im nordsyrischen Bezirk Afrin verbünden sich mit der Regierung in Damaskus gegen die Türkei. Die Reaktion lässt nicht lange auf sich warten.

Amman - Die Türkei hat die syrische Regierung vor einer Unterstützung der Kurdenmiliz YPG gegen die Offensive der türkischen Streitkräfte in Nordsyrien gewarnt. „Wenn das Regime eindringt, um die YPG zu schützen oder ihren Schutz zu gewährleisten, dann kann niemand uns, die Türkei und die türkischen Soldaten stoppen“, sagte Außenminister Mevlüt Cavusoglu am Montag im jordanischen Amman. Sollten die syrischen Truppen die Region dagegen von der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK und der YPG „säubern“, sei das unproblematisch. Das gelte für die Regionen Afrin und Manbidsch, aber auch für die von der YPG kontrollierten Gebiete östlich des Euphrats.

Verhandlungen seit mehreren Tagen

Syriens Kurden und die Regierung in Damaskus verhandeln seit mehreren Tagen über die Entsendung von regierungstreuen Kräften nach Afrin, wo die türkische Armee seit dem 20. Januar mit einer Offensive gegen die YPG vorgeht. Syriens staatliche Nachrichtenagentur Sana meldete am Montagmorgen, die Regierungskämpfer würden die Region innerhalb der nächsten Stunden erreichen. Nach kurdischen Angaben gibt es aber bisher keine endgültige Einigung.

Die türkische Regierung hat angekündigt, die YPG nach Afrin auch aus Manbidsch vertreiben zu wollen. Beide Regionen liegen westlich des Euphrats. Die größten Gebiete kontrolliert die YPG allerdings entlang der türkischen Grenze östlich des Euphrats. Die Türkei stuft die YPG wegen ihrer engen Verbindungen zur PKK als Terrororganisation ein. Die USA unterstützen die YPG allerdings im Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) in Syrien.