Bietigheims Sorgenkinder: Kim Naidzinavicius ist verletzt, Susann und Nina Müller sind suspendiert (v. li.). Foto: Baumann

Bei den Handballerinnen der SG BBM Bietigheim hing über Weihnachten trotz des Derby-Sieges gegen Nellingen der Haussegen schief. Grund: Susann und Nina Müller sind bis Anfang Januar suspendiert.

Bietigheim - Bietigheims Trainer Martin Albertsen war ganz froh, dass er Weihnachten dieses Mal mit der Familie hier feiern konnte. „Letztes Jahr war es ein bisschen schwierig, alle Geschenke für die Kinder im Auto unterzubringen“, erklärte der Däne von der Fahrt in die Heimat. Und Geschenke gab es ja auch 2017. Am Samstag zum Beispiel das 32:22 der SG BBM in Frauenhandball-Bundesliga gegen den TV Nellingen, selbst wenn das Spiel eher unter der Rubrik Pflichtsieg abgehandelt werden musste. Und dann wurde auch noch die Vertragsverlängerung um zwei Jahre mit der Kreisläuferin Luise Schulze verkündet vor den 1527 Zuschauern, die Rekordbesuch in der MH-Arena darstellten, für ein Spiel ohne Männer-Beteiligung. „Was zeigt, dass Frauenhandball hier zu den Highlights zählt“, wie Albertsen anmerkte.

Noch kein Ersatz für Naidzinavicius

Aber wo Licht ist, ist auch Schatten. Den traf die Mannschaft schon drei Wochen zuvor bei der WM, als Nationalspielerin und Spielmacherin Kim Naidzinavicius gleich im Eröffnungsspiel einen Kreuzbandriss erlitt. „Das ist für uns das schlimmste, was passieren konnte“, sagt Albertsen. „Vielleicht finden wir ja eine Lösung.“ An der arbeiten die Verantwortlichen fieberhaft, „aber es nicht einfach, einen einigermaßen adäquaten Ersatz zu finden“, sagt der Geschäftsführer Thorsten Nick. Kandidatinnen müssen aus einem Vertrag geholt werden, was finanzielle Grenzen setzt – und der abgebende Verein muss zustimmen. Nick: „Wir hoffen, dass etwas klappt.“

Lieber haute als morgen. Schließlich geht es schon an diesem Mittwoch in der Liga in Bensheim weiter, am Samstag (19 Uhr) kommt Buxtehude zum Spitzenspiel wieder in die MHP-Arena. Gegen Nellingen war der Kader nicht nur wegen Naidzinavicius gelichtet. Das Duo und private Paar Susann und Nina Müller fehlte. „Sie sind bis Anfang Januar suspendiert“, sagte Albertsen. Und Sportdirektor Gerit Winnen fügte hinzu: „Dann sieht man, ob und wie es weitergeht.“ Zu den Gründen: kein Kommentar. Was die Stimmung in diesen besinnlichen Tagen doch etwas trübt – außer es gibt ein nachträgliches Weihnachtsgeschenk in Form einer neuen Spielmacherin.