In den UN-Lagern im Südsudan wird der Platz knapp. Tausende kommen. Foto: UNMISS/dpa

Die Situation im Südsudan wird immer ernster: Tausende treibt die Gewalt aus ihren Dörfern. In den Lagern der Vereinten Nationen finden sie Zuflucht. UN-Generalsekretär Ban Ki Moon ist besorgt - er ist nicht der einzige.

Die Situation im Südsudan wird immer ernster: Tausende treibt die Gewalt aus ihren Dörfern. In den Lagern der Vereinten Nationen finden sie Zuflucht. UN-Generalsekretär Ban Ki Moon ist besorgt - er ist nicht der einzige.

Manila/Washington - Die Gewalt im Südsudan treibt nach UN-Angaben immer mehr Menschen in die Flucht. Mehr als 40.000 Menschen suchten inzwischen Zuflucht in Lagern der Vereinten Nationen, sagte UN-Generalsekretär Ban Ki Moon am Sonntag bei einem Besuch auf den Philippinen. Er warnte, die Kapazitäten der Einrichtungen stießen allmählich an ihre Grenzen.

In dem Land toben seit einer Woche Unruhen. Es wird befürchtet, dass sich ein Machtkampf an der Spitze des Staates zu einem Bürgerkrieg ausweitet. Hunderte Menschen - unter ihnen auch Zivilisten - sollen getötet worden sein. Unter Beschuss gerieten zuletzt auch zwei US-Flugzeuge. Bei einem Überfall auf ein UN-Lager waren vergangene Woche zwei Blauhelmsoldaten getötet worden.

Ban findet klare Worte

Mit Nachdruck rief Ban zu Mäßigung auf. "Ich fordere, dass alle politischen und militärischen Führer sowie die der Milizen die Kampfhandlungen stoppen und dass der Gewalt gegen Zivilisten ein Ende gesetzt wird", sagte er und rief zugleich Präsident Salva Kiir und dessen Gegner zu Verhandlungen auf. Es gehe darum, "politisch einen Weg aus der Krise zu finden".

US-Präsident Barack Obama warnte, jeder Versuch, die Macht durch militärische Gewalt an sich zu reißen, hätte das Ende der Unterstützung der USA und anderer Mitglieder der internationalen Gemeinschaft für die junge Nation zur Folge. Das Land war erst 2011 nach einem jahrzehntelangen Bürgerkrieg mit dem Sudan unabhängig geworden. Es verfügt über reiche Ölvorkommen, doch leben die meisten Menschen in extremer Armut.

Trotz der Angriffe auf die US-Maschinen hielt Obama daran fest, die Bürger seines Landes möglichst rasch aus der Unruheregion auszufliegen. Vier Soldaten wurden bei dem Rebellenangriff verletzt, wie das Afrika-Kommando der Vereinigten Staaten bestätigte. Die Flugzeuge waren im Landeanflug auf den Flughafen von Bor, der Hauptstadt des Bundesstaates Jonglei. Deutschland hatte seine Bürger bereits ausgeflogen.

Im Südsudan leben mehrere verfeindete Volksgruppen. Präsident Kiir ist ein Dinka, sein größter Rivale, sein im Juli entlassener Stellvertreter Riek Machar, ist ein Lou Nuer.