Suchhunde (Symbolbild) und Rettungsmannschaften waren fast die ganze Nacht bei Bietigheim unterwegs. Foto: dpa

Ein dementer Mann entfernt sich unbemerkt aus dem Krankenhaus. Er ist die ganze Nacht draußen unterwegs – hat aber Glück und wird am nächsten Morgen gefunden.

Ein 66 Jahre alter Demenz-Patient hat sich am Donnerstagabend unbemerkt aus dem Krankenhaus in Bietigheim entfernt. Die Polizei startete eine große Suchaktion, die am frühen Morgen erfolglos abgebrochen wurde. Der orientierungslose Mann wurde kurz vor 7 Uhr einige Kilometer entfernt von Passanten gefunden. Er hat überlebt.

Es war gegen 20 Uhr, als das Pflegepersonal bemerkte, dass der behandlungsbedürftige Patient nicht mehr da war. Er hatte sich offensichtlich angezogen und war verschwunden. Das Krankenhaus erstattete Vermisstenanzeige – und sofort lief eine große Hilfsmaschinerie an. Eine Suchstaffel mit „mantrailer“-Hunden wurde alarmiert. „Ein für solche Fälle ausgerüsteter Polizeihubschrauber konnte aber wegen der Wetterlage leider nicht starten“, sagte der Ludwigsburger Polizeisprecher Peter Widenhorn am Freitagvormittag. Die Suchaktion lief den ganzen Abend und auch noch nach Mitternacht, wurde dann aber gegen 4.30 Uhr erfolglos abgebrochen. Kurz vor 7 Uhr ging dann der Notruf von Passanten ein: Die hatten einen Mann gefunden, der auf einem Feldweg lag –. etwa auf halber Strecke zwischen dem Wilhelmshof und dem Golfplatz Monrepos. Er war kollabiert und bewusstlos. Rettungskräfte konnten den Unterkühlten retten. Er hatte wohl die ganze Nacht im Freien verbracht. Anhand des Krankenhausarmbandes, das der Aufgefundene noch am Handgelenk trug, war rasch klar, dass es sich um den vermissten 66-Jährigen handelte. Genaueres zu seiner „Nachtwanderung“ ist noch nicht bekannt – die ging immerhin über drei bis vier Kilometer.