Simmungsvoll: Am Samstagabend drängten sich die Besucher beim Sommerfest. Foto: Martin Stollberg

Seit Donnerstag strömen tausende Gäste auf das Stuttgarter Sommerfest. Am Samstag war bereits am frühen Abend ein Durchkommen rund um den Eckensee und den Schlossplatz kaum mehr möglich.

Stuttgart - Die Wirte und Gastronomen des Stuttgarter Sommerfests können in diesem Jahr wirklich von Glück sprechen: Aufgrund des guten Wetters strömen seit Donnerstag die Massen zu den vielen Ständen und Zelten rund um den Schlossplatz und den Eckensee. So war bereits am frühen Samstagabend kaum mehr ein Durchkommen möglich.

„Wir sind außerordentlich zufrieden“, sagt der Göppinger Gastronom Karl Göbel, der mit seinen Leuten auf regionale Wildspezialitäten setzt. „Der Start am Donnerstag lief super, der Freitag genauso. Es kommen viele Gäste zum Essen.“ Besonders beliebt sei der Rehrücken für 20 Euro oder das Wildschweinsteak für 18 Euro. „Viele Gäste kennen uns vom Lichterfest, dem Wasen oder dem Weihnachtsmarkt und kommen gezielt zu uns.“

Viele Reisegruppen aus dem Ausland

Auffällig sei, dass dieses Jahr auch viele Reisegruppen aus dem Ausland zum Essen kämen – wie beispielsweise Italiener. „Das war in den vergangenen Jahren noch nicht so“, meint Göbel. Er rechnet damit, dass der Samstagabend lang wird. „Wir sind bereits seit sechs Jahren auf dem Sommerfest und der Samstagabend ist immer der absolute Partytreff. Da machen uns die Gäste platt“, sagt er schmunzelnd. „Und bei diesen tropischen Temperaturen wird die Party bis in den Morgen hinein dauern.“ Um all die durstigen und hungrigen Gäste zu versorgen, sind bei ihm zwischen 15 und 20 Mitarbeiter permanent im Einsatz.

Ähnlich positiv klingt die Juniorchefin Katharina Heiling von der Gastronomie Heiling’s in Böblingen: „Dieses Jahr haben wir großes Glück mit dem Wetter. Am Donnerstag war es noch etwas ruhiger, am Freitagabend aber schon sehr viel los.“ Nun hoffe sie, dass der Samstag ähnlich erfolgreich laufe wie der Freitag. „Ich habe den Eindruck, dass am Freitag viele Stuttgarter kamen und am Samstag mehr Leute aus der Region mit einer längeren Anreise“, sagt sie. Besonders gefragt sei an ihrem Sektstand der Kessler Rosé, der in Esslingen produziert werde. „Die Leute schätzen die Produkte aus der Region“, sagt die Juniorchefin.

Manche sind schick, andere ganz entspannt

Viel los war auch am Stand der Fischhalle- und Austernbar der Familie Looß. „Wir sind sehr dankbar, dass das Wetter jeden Abend gepasst hat. Dadurch lief es bei uns sehr gut“, berichtet Désirée Looß. Besonders hoch sei die Nachfrage nach Austern, Weißwein sowie Champagner.

Und während man die Gäste, die nach diesen feinen kulinarischen Leckerbissen verlangen, gut durch ihr Äußeres erkennen konnte – weiße Sommerkleidchen mit Spitze, Blumenbänder im Haar, edle Hemden –, gab es auch Besucher, die ganz entspannt zum Sommerfest kamen; wie beispielsweise Thomas Rau mit seinem fünfjährigen Sohn Louis. „Wir hatten heute keine Lust zu kochen und teilen uns einen Flammkuchen“, sagt der Familienvater aus Stuttgart-Botnang. „Und wenn wir danach noch Hunger haben, gibt es noch ein Stück Pizza.“ Dass manche Gastronomen relativ hohe Preise verlangten und einige Besucher sehr schick zum Sommerfest kämen, störe ihn nicht: „Ehrlich gesagt beobachte ich gerne Leute. Und hier hat man richtig viel zu gucken“, sagt er und grinst.