Musicalstar Maximilan Mann, der Dschinni aus DIsneys „Aladdin“, wird im Netz zum Late-Night-Talker. Foto: Wenk

Im Homeoffice mit Smoking und Fliege – Corona macht alles möglich: Musicalstar Maximilian Mann („Aladdin“) sendet von Mittwoch an die „Late Night Max Show“ aus dem heimischen Wohnzimmer. Wir sprachen mit Dschinni über seine Pläne.

Stuttgart - Der Mann hat Disziplin. Seit über fünf Wochen kann der „schöne Max“, wie ihn seine Kollegen nennen, nicht mehr als Flaschengeist auf der Bühne stehen. Dennoch ist die Glatze, die sich Maximilian Mann nur für diese Rolle im Musical „Aladdin“ zulegen musste, perfekt rasiert und blank poliert. Als wolle er morgens beim Aufwachen ruck-zuck bereit sein für Disney, falls er angerufen wird, dass es wieder losgeht nach der Corona-Pause im Apollo-Theater.

Seine Entertainer-Qualitäten beweist er als Dschinni aus der Lampe, in der heimlichen Hauptrolle der Show aus Tausendundeinernacht. Nun trommelt der beliebte Sänger für „die erste deutsche Online-Late-Night-Show“ und kündigt im Gespräch mit unserer Zeitung an: „Ich überlasse in diesem neuen Format das Singen den anderen und kümmere mich erst mal nur um den Moderationspart.“ Sein Vorsatz beim Sprung zu neuen Ufern: „Schonungslos, haarlos, aber gottseidank nicht witzlos.“ Als Dschinni darf er Wünsche erfüllen. Vielleicht erfüllt sich der 32-Jährige nun selbst einen Wunsch und wird Late-Night-Talker.

Spenden gehen an die Künstlersoforthilfe in Stuttgart

Als Maximilian Mann, der zuvor den Hauptmann in „Der Glöckner von Notre Dame“ gespielte hatte, vor über einem Jahr sein langes Haupthaar für die Traumrolle opferte, spendete er die Lockenpracht für Perücken von Krebspatienten. Jetzt muss wieder ganz dringend gespendet werden. In seiner Sendung, die er kostenlos bei YouTube streamt, wird er zu Spenden aufrufen, die für die Künstlersoforthilfe in Stuttgart bestimmt sind. Nicht jeder Künstler ist fest angestellt wie Dschinni-Max, der in der Zwangspause Kurzarbeitergeld bekommt. Viele freischaffende Sängerinnen und Sänger jedoch wissen nicht, wie sie ohne Auftritte ihre Miete bezahlen können.

Cale Kalay, der Creative Director von Helene Fischer, ist mit dabei

Gast seiner ersten Late-Night-Show am Mittwoch, 29. April, 20.30 Uhr, ist der Choreograf Cale Kalay, der Creative Director von Helene Fischer. Gedreht wird bei dem 32-Jährigen daheim – und alle Gäste werden per Videotelefon dazu geschaltet. Wie er auf die Idee auf die Online-Show gekommen ist? „Also die Idee ist nicht von mir allein“, antwortet er, „die Sache haben unser musikalischer Leiter Philipp Gras, der Künstleragent Peter Stassen und ich ausgeheckt.“ Mittlerweile sind auch sein guter Freund Thomas Hohler, der zuletzt bei „Ghost“ gespielt hat, Conny Wenk und Sandra Dollinger im Team. Musicalsänger Thomas Hohler hat ein sehr professionelles Late-Night-Trailervideo für die Werbung in den sozialen Medien gedreht, Fotografin Conny Wenk hat das Intro und das Outro für die Show gebaut. Alle zwei Wochen wollen sie auf Sendung gehen. Jedes Mal gibt’s einen musikalischen Beitrag, den Philipp Gras extra dafür arrangiert.

Kreative Menschen halten es nicht lange aus, wenn sie zum Nichtstun verdammt sind. Sie lassen sich was einfallen – und wer weiß, vielleicht ist Maximilan Mann auf dem Weg zu einer neuen, weiteren Karriere als Night-Talker? Eine Krise, so hört man oft, ist immer für etwas gut. Jetzt also ist die Zeit für neue Ideen, fürs Ausprobieren auf neuen Feldern. Das Musicalpublikum ist froh, wenn es seine Lieblinge im Netz geistreich und lebenslustig in neuen Rollen findet. Das Lachen vom „schönen Max“ hat vielen gefehlt.