Sportliche Zukunft offen: Ex-Profi Marijan Kovacevic, der Sportliche Leiter des Nachwuchsleistungszentrums der Stuttgarter Kickers. Foto: Baumann

Die Statuten lassen die Doppelfunktion A-Junioren-Trainer und Chef des Nachwuchsleistungszentrums künftig nicht mehr zu. Deshalb ist die Zukunft von Marijan Kovacevic bei den Stuttgarter Kickers offen. Eine Alternative wird gehandelt.

Stuttgart - Es ist etwas Außergewöhnliches, als Oberligist ein vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) zertifiziertes Nachwuchsleistungszentrum (NLZ) als Unterbau zu haben. Die Stuttgarter Kickers haben diesen Status – und wollen ihn auch weiterhin erhalten. Die B-Junioren haben durch den Klassenverbleib in der Bundesliga eines der entscheidenden Kriterien erfüllt. Dadurch fiel der verpasste Bundesliga-Aufstieg der U19 nicht ins Gewicht – das A-Junioren-Team hatte durch den Abbruch der Oberligasaison keine Chance mehr, den durchaus noch realistischen Sprung nach oben zu schaffen.

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Was die Ligazugehörigkeit betrifft, gibt es also bei den obersten beiden Jugendmannschaften in der kommenden Saison keine Änderung. Doch es kommt zu personellen Wechseln auf Schlüsselpositionen. Durch eine Statutenänderung darf der Sportliche Leiter des NLZ künftig kein Team mehr selbst trainieren. Marijan Kovacevic hatte diese Doppelfunktion bisher inne und muss nun zwangsläufig sein A-Junioren-Traineramt abgeben – an den bisherigen U-17-Coach Mustafa Ünal. Für ihn übernimmt Yannick Dreyer die B-Junioren. Beide gehören auch zum Trainerteam von Ramon Gehrmann in der ersten Mannschaft.

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Nun stellt sich bei den Blauen die Frage, ob der am 30. Juni auslaufende Vertrag mit Kovacevic verlängert wird. Dass der Ex-Profi noch keine Klarheit hat, nimmt der 46-Jährige gelassen hin: „Alle Trainerteams für die neue Saison stehen. Die Mannschaften zu 99,9 Prozent auch. Was meine Person betrifft, stehe ich im Austausch mit dem Sportlichen Leiter Lutz Siebrecht.“ Dem ist ebenfalls keine Tendenz zu entlocken. Siebrecht sagt lediglich: „Wir befinden uns in Gesprächen.“ Damit kein falscher Verdacht aufkommt: Die Kickers sind nicht unzufrieden mit der Arbeit des früheren Abwehrstrategen. Doch Kovacevic könnte künftig eben nur noch ein Amt ausüben und muss mit dem Verdienst bei den Kickers seine Familie ernähren.

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Demzufolge gibt es auf Degerlochs Höhen auch alternative Planspiele. Hier kommt der Name Norbert Stippel ins Spiel, bei dem nach Informationen unserer Redaktion bereits angeklopft wurde. Der erfahrene Coach, der 1995 unter anderem mit VfB-Meistertrainer Armin Veh den Lehrgang zum Fußball-Lehrer erfolgreich absolvierte, bringt die für den NLZ-Status notwendige Lizenz mit – und ist aufgrund seines Hauptberufs als Lehrer nicht ausschließlich auf den Fußball angewiesen. Auch zu Zeiten als Coach der damaligen Oberligisten VfR Aalen, SV Bonlanden und VfL Kirchheim, hatte der 60-Jährige stets ein Standbein als Pädagoge. Zuletzt kümmerte es sich im sportlichen Bereich nur noch um sein Fußball-Camp an seinem Wohnort Waldstetten bei Schwäbisch Gmünd, wo er auch lange Zeit ein Jugendteam trainierte.