Am Boden: Ilias Soultani von den Stuttgarter Kickers. Foto: Pressefoto Baumann

Ein 1:1 beim FC Bayern Alzenau reicht nicht für den Aufstieg in die Regionalliga. Die Anhänger der Stuttgarter Kickers sind wütend – auf die Vereinsführung, Trainer Tobias Flitsch und die Mannschaft.

Stuttgart - „Unglaublich bitter“. So nannte Roman Castellucci, Torwart bei den Stuttgarter Kickers, das 1:1-Remis beim FC Bayern Alzenau. Die Blauen verpassten den Aufstieg und müssen in der nächsten Saison weiter in der Oberliga spielen. Enttäuscht war natürlich nicht nur das Team, sondern auch die rund 800 Fans, die am Mittwochabend mit in die unterfränkische Provinz gefahren waren.

Der Frust sitzt tief bei den Anhängern der Stuttgarter Kickers und entsprechend heftig fiel manch ein Gefühlsausbruch auf Facebook aus: „Danke für nichts“, schrieb ein wütender Anhänger unter das Posting des Vereins.

Viele Nutzer bemängelten, die Mannschaft habe keinen Biss gezeigt: „Kein Kampf, kein Aufbäumen, gar nix. Nächste Saison will ich eine kämpfende Mannschaft sehen und einen Trainer mit Leidenschaft.“ Elan und Kampfbereitschaft habe man nicht auf dem Platz gesehen, sondern nur auf der Tribüne: „Gekämpft haben in der Saison nur die Fans. Respekt und danke an die, die sich das Elend auch noch auswärts geben.“

„Holt jetzt endlich einen kompetenten Trainer“

Viele sind erleichtert, dass Trainer Tobias Flitsch in der kommenden Saison sehr wahrscheinlich nicht mehr auf der Trainerbank der Blauen sitzen wird. Er hat nur einen für die Regionalliga gültigen Vertrag. „Holt jetzt endlich einen kompetenten Trainer mit mehr Mut und Offensive“, schreibt ein Fan. „ Das heutige Spiel hat ganz eindeutig gezeigt, dass eventuell vorhandene spielerische Qualität eben nicht ausreicht. (...) Deshalb stehen wir jetzt da, wo wir stehen. Ein weiteres Jahr in einer Liga, für die wir gemessen an unserem Spielermaterial zu gut sind - aber wo wir eben trotzdem hingehören, weil Ihr nicht mehr wolltet.“

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Die Blauen hätten zu einfallslos agiert, meint dieser User: „Mir hat oft eine Spielidee gefehlt. Einfach aus dem Halbfeld hoch in den Strafraum und hoffen, dass man den Kopfball gewinnt, sieht nicht nach einem Konzept aus. Den Kickers fehlt Spielwitz, ein Konzept, Spieler die das umsetzen können und ein Leader, der alle mitreißt. Es gibt viel zu tun.“

Auch wenn der ein oder andere Fan versucht, die Laune zu heben („Leute, bleibt locker, auch wenn es gerade nicht nach Himbeereis schmeckt.“) – dieser enttäuschte Anhänger bezweifelt, dass sich bei den Kickers Grundlegendes ändern könnte: „Kleiner Blick in die Zukunft: Das Präsidium bleibt wieder auf ihren Stühlen kleben, redet sich heraus, Flitsch bekommt einen weiteren Vertrag, Sportdirektor bleibt, landen nächste Saison im Mittelfeld, VfB II wird Meister. Der Verein ist tot.“