Mit einem Sieg im WFV-Pokal-Halbfinale bei der SG Sonnenhof Großaspach wollen die Stuttgarter Kickers an die Fleischtöpfe des DFB-Pokals. Doch zunächst denkt beim Fußball-Drittligisten jeder an das Heimspiel gegen den 1. FC Saarbrücken.
Stuttgart - Acht Spieltage stehen in der dritten Liga in dieser Saison noch auf dem Programm. Und natürlich ist es nicht völlig ausgeschlossen, dass die Stuttgarter Kickers die sechs Punkte Rückstand auf Platz vier noch aufholen. Gelingt dies, wäre die Teilnahme an der ersten Runde um den DFB-Pokal gesichert, was allein rund 110 000 Euro garantierte Fernsehgelder in die Kasse spülen würde. Doch einfacher ist der Weg an die Fleischtöpfe des nationalen Cup-Wettbewerbs über den WFV-Pokal. Ein Sieg im Halbfinale am kommenden Mittwoch (19 Uhr/Comtech-Arena) bei Regionalliga-Spitzenreiter SG Sonnenhof Großaspach – und die Qualifikation für den DFB-Pokal wäre sicher. Vorausgesetzt, Drittliga-Spitzenreiter 1. FC Heidenheim setzt sich im zweiten Halbfinale (8. April) beim Regionalliga-15. SSV Ulm 1846 durch.
Doch das alles interessiert die Blauen vor dem Heimspiel an diesem Freitag (19 Uhr/Gazistadion) gegen Drittliga-Schlusslicht 1. FC Saarbrücken nicht. „Der Pokal schwirrt bei uns noch nicht im Kopf herum, wir konzentrieren uns ganz auf die Liga. Da sollen die Spieler an ihre Grenzen gehen“, stellt Sportdirektor Michael Zeyer klar. Und Trainer Horst Steffen denkt gar nicht daran, Spieler im Hinblick auf die Partie in Aspach zu schonen. „Wir wollen gegen Saarbrücken ein tolles Heimspiel zeigen und gewinnen. Danach ist genug Zeit zu regenerieren“, sagt Steffen. Gut möglich, dass auch der zuletzt angeschlagene Lhadji Badiane doch zum Einsatz kommt. „Es sieht nicht schlecht aus“, sagte der Trainer am Donnerstag.
Unterdessen laufen die Vertragsgespräche mit den Spielern aus dem aktuellen Kader weiter auf Hochtouren. Am weitesten sind die Gespräche mit Fabio Leutenecker, bei Marco Calamita spricht ebenso alles für eine weitere Saison bei den Blauen. Auch Patrick Auracher und Fabian Gerster genießen Wertschätzung bei den Kickers-Verantwortlichen. Alles Weitere wird sich zeigen. Zeyer: „Der finanzielle Spielraum ist eingeschränkt.“ Genau deshalb wäre die DFB-Pokal-Teilnahme so eminent wichtig.
Neues Buch über die Kickers
Fast ein Jahr waren Fotografin Corinna Nagel und der Sportjournalist Klaus Teichmann auf Spurensuche nach der speziellen blauen Fußball-Kultur unter dem Fernsehturm. Jetzt ist ihr Buch „Auf, die Blaue!“ erschienen und ab sofort auch im Kickers-Fanshop (Königsträßle 56) erhältlich.
Seit 1905 spielen die Kickers in Degerloch. Immer an derselben Stelle, aber in einem sich stets verändernden Stadion. 2014 steht wieder eine Zäsur an. Die 1975 erbaute Haupttribüne wird durch ein modernes Bauwerk ersetzt. Was für die Blauen einen wichtigen Sprung in die Fußball-Moderne bedeutet, nimmt Klaus Teichmann zum Anlass, einige der großen und kleinen Ereignisse Revue passieren zu lassen.
Jürgen Klinsmann und Guido Buchwald erinnern sich, was sie im Kickers-Trikot erlebt haben, ebenso Karl Allgöwer oder Fredi Bobic – auf 144 Seiten werden Kickers-Ikonen wie Wolfgang Wolf und Ralf Vollmer interviewt und porträtiert. Die Historie des Vereins wird aufgearbeitet, die „großen Spiele“ der Clubgeschichte und auch die blaue Fanszene werden auf vielen Seiten abgebildet. Das Buch mit vielen Farbfotos ist im Schmetterling-Verlag erschienen und kostet 24 Euro. (StN