Gerrit Müller, Marco Calamita: Geschafft! Foto: Baumann

Fußball-Drittligist Stuttgarter Kickers hat mit dem 2:0 bei der SG Sonnenhof Großaspach das WFV-Pokal-Finale erreicht. Der Lohn: Die Teilnahme am lukrativen DFB-Pokal.

Grossaspach - Die akustischen Signale waren untrüglich. „Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin“, riefen die Fans der Stuttgarter Kickers am Mittwoch. Damit spielten sie auf das Finale im DFB-Pokal an, das in der Hauptstadt ausgetragen wird, doch so weit, bei allem Respekt, ist es noch lange nicht.

Immerhin:  Die Kickers sind wieder dabei im „großen“ Pokal, weil sie das Halbfinalspiel im „kleinen“ WFV-Pokal gewonnen haben. Es war ein hartes Stück Arbeit. und vom Glück haben die Blauen dabei auch gezehrt. Aber egal, am Ende stand nach Toren durch Marco Calamita (42.) und Athanasios Raptis (79.) ein 2:0(0:0)-Sieg beim Regionalliga-Spitzenreiter SG Sonnenhof Großaspach, wo die Kickers zuletzt dreimal ausgeschieden waren. „Gut, dass wir diesen Fluch besiegt haben“, sagte Trainer Horst Steffen, „heute musste es kein schönes Spiel sein, es hat nur das Ergebnis gezählt.“

„Die 46 Punkte in der Liga nimmt uns niemand mehr"

Die Feierlaune auf den Rängen und in der Kabine hatte zwei Gründe. Zum einen steht der Drittligist erstmals seit 2006 wieder im Endspiel um den WFV-Pokal, das voraussichtlich am 7. Mai ebenfalls in Großaspach ausgetragen wird. Gegner ist Drittliga-Spitzenreiter 1. FC Heidenheim. Außerdem sind die Kickers damit erstmals seit 2006 für den DFB-Pokal qualifiziert, der ihnen eine Garantiesumme von 110 000 Euro in die Kasse spülen wird, dazu kommen Gelder aus dem Ticketverkauf und der Vermarktung.

In der packenden Partie, die wegen des großen Zuschauerandrangs mit 15-minütiger Verspätung angepfiffen wurde, verlangte der klassentiefere Gastgeber den Kickers alles ab. Nach sechs Minuten scheiterte Shqiprim Binakaj, auch Ex-Kickers-Spieler Tobias Rühle vergab (33.). „Es ist ärgerlich, dass wir diese Angriffe nicht besser zu Ende gespielt haben“, sagte Trainer Rüdiger Rehm, „aber diese Niederlage wirft uns nicht um.“

Nach der Pause traten die Kickers dann etwas souveräner auf und erzwangen die Entscheidung. „Die 46 Punkte in der Liga nimmt uns niemand mehr, und diesen Sieg auch nicht“, sagte Trainer Horst Steffen und gab seiner Mannschaft den Rat: „Jetzt sollen die Jungs feiern und genießen.“