Der Scorpions-Quarterback Conner Sullivan (links) steht in der Kritik. Foto: Baumann

Die Stuttgarter spielen in der German Football League erstmals in diesem Jahrtausend gegen den Abstieg. Das Mittel zur Trendwende wird noch gesucht, der Unmut bei der Anhängerschaft wächst.

Stuttgart - Das Duell zwischen den Stuttgart Scorpions und den Schwäbisch Hall Unicorns war bis vor gar nicht allzu langer Zeit noch der Kampf um die baden-württembergische Vorherrschaft im American Football, der Kampf um die Spitze in der Südstaffel der German Football League (GFL). Wenn die zwei alten Rivalen an diesem Samstag (18 Uhr) im Gazi-Stadion aufeinandertreffen, ist das nur ein Vergleich zwischen einem Abstiegskandidaten und einem Meisterschaftsanwärter.

Das Verletzungspech lässt der Vorsitzende Markus Würtele nicht als Ausrede gelten

„Schwäbisch Hall ist an uns vorbeigezogen, was die Strukturen angeht. Wir müssen uns an anderen Teams orientieren– wir sind ganz klar der Außenseiter“, sagt der Scorpions-Vorsitzende Markus Würtele. Die Stuttgarter müssen sich erstmals in diesem Jahrtausend mit dem Thema Klassenverbleib beschäftigen. Nach der 0:31-Schlappe bei den Allgäu Comets belegen sie den vorletzten Tabellenplatz. Mit 4:14 Zählern sind sie punktgleich mit dem jüngsten Gegner sowie den Saarland Hurricanes; der Letzte muss letztlich in die Relegation. „Wenn ich wüsste, woran es liegt, würde ich es gerne sagen und ändern“, sagt Markus Würtele.

Das Verletzungspech – unter anderen fehlen die Schlüsselspieler Fabian Weigel (Schlüsselbeinbruch) und Corey Chapman (Achillessehnenriss) – will er nicht als Ausrede heranziehen. Und den Unmut der Fans, der sich nicht zuletzt gegen den US-Quarterback Conner Sullivan richtet, nimmt er ernst: „Die Kritik gegen unseren Verein ist nachvollziehbar. Wenn sich schnell etwas ändern ließe, hätten wir das schon getan. Aber wir können nicht einfach einen neuen Quarterback holen.“