Selten mal, dass am Stuttgarter Neckarufer so viel los ist: Joe Bauers Flaneursalon im Hafen. Foto:  

Der Neckar ist Stuttgarts große Unbekannte. Das liegt nicht am Desinteresse der Stadtgesellschaft, sondern am fehlenden politischen Willen, den Fluss für die Menschen zu erschließen, kommentiert Lokalchef Jan Sellner.

Stuttgart - Die Römer wussten, wo’s schön ist: zum Beispiel in Cannstatt. Jedenfalls haben sie dort lange gewohnt, wie Funde belegen, für die sich in dieser an sich geschichtsbeflissenen Stadt hoffentlich irgendwann auch ein Ausstellungsraum findet. Ein Bezug zu den alten Römern existiert noch in anderer Hinsicht. So fühlt man sich in Cannstatt schon mal an Cato den Älteren erinnert. Jede seiner Reden, egal zu welchem Thema, beendete der penetrante römische Senator mit dem Satz: „Im Übrigen bin ich der Meinung, das Karthago zerstört werden muss.“ Übertragen auf Stuttgarter Verhältnisse lautete dieses Ceterum Censeo weniger kriegerisch, jedoch ebenso nachdrücklich: Im Übrigen sind wir der Meinung, dass der Neckar zugänglich gemacht werden muss!