Überquellende Mülleimer und herumliegender Abfall: Im Kampf gegen die Verschmutzung setzt die Stadt auf mehr Papierkörbe und eine häufigere Reinigung – auch in den Neckarvororten. Foto: dpa

Im Kampf gegen die zunehmende Vermüllung setzt die Stadt auf eine verstärkte Straßenreinigung. Der AWS-Betriebshof Wangen erhält mehr Personal und mehr Fahrzeuge.

Wangen - Pünktlich zu Beginn der Freiluftsaison haben Oberbürgermeister Fritz Kuhn, Technik-Bürgermeister Dirk Thürnau und AWS-Geschäftsführer Thomas Heß den offiziellen Startschuss für die Umsetzung des Konzepts „Sauberes Stuttgart“ gegeben. Es sieht unter anderem umfangreiche Reinigungen, verstärkte Prävention, mehr Kontrollen und eine breit angelegte Öffentlichkeitskampagne vor. Dafür hat die Landeshauptstadt bis zum Jahr 2022 Haushaltsmittel in Höhe von insgesamt 45,4 Millionen Euro vorgesehen – zehn Millionen Euro pro Jahr. Insgesamt 123 Stellen werden neu geschaffen und 45 Fahrzeuge gekauft.

Auch die Betriebsstelle Wangen des städtischen Eigenbetriebs Abfallwirtschaft Stuttgart (AWS), eine von insgesamt vier im Stadtgebiet, wird verstärkt. Die Belegschaft steigt von bislang 27 auf künftig 40 Mitarbeiter. Die Stellen sind nach AWS-Angaben bereits weitgehend besetzt. Der Fuhrpark wächst ebenfalls: Mit den fünf zusätzlichen Fahrzeugen – eine mittelgroße Kehrmaschine, zwei Kleinkehrmaschinen sowie zwei Reinigungsfahrzeuge – verfüge man demnächst über insgesamt 20 Arbeitsgeräte. Zudem werden nun sukzessive 275 weitere Papierkörbe montiert. Damit sind die Wangener künftig für die Leerung von 1133 öffentlichen Müllbehältern zuständig. Bisher sind in Untertürkheim 143, in Obertürkheim 52, in Hedelfingen 68 und in Wangen 64 Papierkörbe aufgestellt .

Von Wangen aus am Neckar entlang

Der Zuständigkeitsbereich der Wangener AWS-Betriebsstelle ist groß, er umfasst die Stadtbezirke Bad Cannstatt östlich des Neckars, Wangen, Hedelfingen, Untertürkheim, Obertürkheim sowie die Stadtteile Hofen und Neugereut. Müll-Brennpunkte gibt es dort reichlich: Als Brennpunkte gelten die Bahnhofstraße Richtung Carré Bad Cannstatt, die Glassammelbehälter Daimler-/Reichenbachstraße, die Aussichtspunkte Steinprügel und Schützenhaus, das Hafengebiet, die Neckarufer, der Karl-Benz-Platz, der Bahnhof Untertürkheim, der Max-Eyth-See, die Einkaufsstraße Neugereut sowie das Straßenbegleitgrün in diversen Straßen.

„Der achtlos weggeworfene Müll in Stuttgart nimmt überhand – ob auf den Straßen, den Parks oder öffentlichen Flächen“, stellt OB Kuhn fest. Erklärtes Ziel der Verwaltung ist es, Stuttgart sauberer zu machen. „Denn wenn das Stadtbild sauber ist, fühlen sich alle wohl – ob Gäste oder Stuttgarter. Eine saubere Stadt führt zu mehr Lebensqualität und stärkt das Wohlbefinden jedes Einzelnen.“ Und weil weniger Müll weggeworfen wird, wenn weniger Müll herumliegt, werden die Reinigungsleistungen ab sofort um ein Drittel erhöht, kündigt Bürgermeister Thürnau an.

Wöchentliche Reinigung

In den Außenbezirken werden die Reinigungsintervalle der Kehrmaschinen auf Fahrbahnen sowie der manuellen Trupps für die Reinigung von Gehwegen, Plätzen und Grünflächen sukzessive erhöht. Die Hauptverkehrsstraßen werden künftig wöchentlich anstatt alle zwei Wochen gereinigt. Die Reinigungshäufigkeit der wichtigen Verbindungsstraßen erhöht sich auf alle zwei bis drei Wochen (bislang alle drei bis vier Wochen), die in Wohnstraßen von einmal im Quartal auf alle sechs bis acht Wochen. Auch die Brennpunkte sollen deutlich häufiger gereinigt werden. Zusätzlich eingeführt wird eine Nassreinigung auf Fahrbahnen in Stadtteilzentren nach Bedarf, mindestens jedoch einmal monatlich.

Auch das Garten-, Friedhofs- und Forstamt hat bei rund 70 von insgesamt 600 Spielplätzen mit besonders hohem Nutzungsdruck die Reinigungs- und Spielplatzkontrollgänge erhöht. Die sieben neuen Mitarbeiter sind als Zweier- oder Dreiteams dezentral im gesamten Stadtgebiet unterwegs. Neben einer verstärkten Reinigung der Spielplätze inklusive der Leerung der Papierkörbe erfolgt auch eine Reinigung und Kontrolle von Sand- und Fallschutzflächen an den Spielgeräten.